• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Zunahme von Aktionärsaktivismus in Deutschland erwartet

18.03.2016

Zunahme von Aktionärsaktivismus in Deutschland erwartet

Beitrag mit Bild

Corporate Finance

Dealreporter, ein spezialisierter Nachrichten- und Analysedienst der Mergermarket Group, signalisiert eine wachsende Bedeutung des Aktionärsaktivismus in Deutschland. Insbesondere die Aktivitäten, in denen Kampagnen hinter dem Vorhang der Öffentlichkeit durchgeführt werden, könnten in einigen Sektoren zukünftig häufiger vorkommen.

Immobiliensektor heißes Angriffsziel für Aktivisten

Dabei zählen besonders der deutsche und österreichische Immobiliensektor zu den reifen Zielen für Aktionärsaktivisten. Unternehmen wie TAG Immobilien, Immofinanz und CA Immobilien Anlagen könnten die Aufmerksamkeit auf sich ziehen – entweder aufgrund des hohen Cash-Flows, oder weil sie mit einem Abschlag auf den Nettoinventarwert gehandelt werden. Aktivisten könnten bei diesen Unternehmen auf eine größere betriebliche Effizienz oder eine Portfoliorestrukturierung pochen. Diese Faktoren könnten zudem zu einer weiteren Konsolidierung in der Branche führen.

„Der Aktionärsaktivismus in Deutschland konzentriert sich in der Regel auf Beherrschungsverträge und Squeeze-out-Szenarien, bei denen Hedge-Fonds nach Preisbeulen suchen, die das deutsche Übernahmerecht erlaubt. Zukünftig könnten jedoch andere Formen des Aktivismus in den Mittelpunkt rücken“, erklärt Lucinda Guthrie, Global Editor bei Dealreporter.

Aktivisten-Kampagnen bei deutschen Großkonzernen schon im vollen Gange

Der Dealreporter konnte darüber hinaus Marktbewegungen von hochkarätigen aktivistischen Investoren in Deutschland registrieren, unter anderem bei Bilfinger, ThyssenKrupp und Adidas. Ein beachtenswerter Aktivist sei in diesem Zusammenhang der schwedische Investor Cevian Capital, mit Beteiligungen an Bilfinger und ThyssenKrupp. Dabei folgt der Investor immer der gleichen Strategie: Anteile kaufen, Macht ausweiten und unrentable Geschäftszweige verkaufen. Cevian sei ein typisches Beispiel für den Hintergrundaktivismus, der in Deutschland immer häufiger vorkommt.

„Ein interessantes Merkmal bei Cevian ist, wie Beteiligungen während einer gezielte Aktivisten-Kampagne erhöht werden. Dadurch steigt die Einflussnahme auf Unternehmensentscheidungen und Cevian profitiert stärker von den späteren Resultaten. Auch bei Adidas deuten Unternehmensentscheidungen darauf hin, dass eine Gruppe von Aktionärsaktivisten einer ähnlichen Strategie folgt. Erst kürzlich sind mit dem ägyptischen Milliardär Nassef Sawiris und Ian Galliene, dem Co-Chef der belgischen Holding Groupe Bruxelles Lambert, zwei aktivistische Großaktionäre des Sportartikelherstellers in den Aufsichtsrat eingezogen. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass Adidas in Zukunft noch mehr aus dieser Richtung erwarten darf, wie etwa bei der Frage, ob Reebok verkauft werden soll, oder nicht“, sagt Guthrie abschließend.

Dealreporter liefert relevante Berichte über aktuelle und erwartete Unternehmensereignisse sowie M&A-Trends, ereignisgesteuerte besondere Situationen, Unternehmenskredite sowie Equity- und Debt Capital-Markets-Transaktionen.

(Pressemitteilung Mergermarket vom 09.03.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

© Coloures-Pic/fotolia.com

12.06.2025

Warum Finanzabteilungen trotz Automatisierungspotenzial analog bleiben

Deutsche Finanzabteilungen sind in den vergangenen Jahren digital geworden, viele aber nicht ausreichend. Eine Studie von Moss legt offen: 49 % der Buchhaltungs- und Finanzteams sind laut eigenen Angaben weitgehend digitalisiert. Das heißt: Mehr als die Hälfte der Unternehmen arbeitet weiterhin mit manuellen Prozessen, etwa bei Rechnungen, Spesen oder Belegmanagement. Das sind die Ergebnisse einer Studie

Warum Finanzabteilungen trotz Automatisierungspotenzial analog bleiben
Meldung

© anyaberkut/fotolia.com

12.06.2025

Managerhaftung geprägt von wachsender Cyberbedrohung

Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden – für 88 % sind Cyber-Attacken und für 86 % Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle „Directors’ and Officers’ Liability Survey“ des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie,

Managerhaftung geprägt von wachsender Cyberbedrohung
Meldung

©peshkova/123rf.com

11.06.2025

Studie zu KI in Banken: Mehr Innovation, aber höhere Risiken

Praktisch jede Bank weltweit (99 %) hat bereits Generative AI in irgendeiner Form implementiert, 6 von 10 sind allerdings bislang unzufrieden mit dem wirtschaftlichen Nutzen. Dies ist das Ergebnis einer globalen Studie, die Economist Impact im Auftrag von SAS, einem Anbieter von Lösungen für Daten und künstliche Intelligenz (KI), durchgeführt hat. Generative AI als zweischneidiges Schwert

Studie zu KI in Banken: Mehr Innovation, aber höhere Risiken

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank