20.04.2023

Unternehmen senken Innovationsausgaben

Stark von Corona-Pandemie betroffene Unternehmen senken Innovationsausgaben auch langfristig, zeigt eine aktuelle ZEW-Studie.

Beitrag mit Bild

©Kateryna Kon/123rtf.com

Anfang 2020 wurde die deutsche Volkswirtschaft unerwartet von der Corona-Pandemie getroffen. Dies führte zu einer Rezession. Vergangene Krisen haben gezeigt, dass Unternehmen in Rezessionen überwiegend weniger Geld für Innovationen ausgeben. Dies war auch während der Corona-Krise der Fall: Stark von der Pandemie betroffene Unternehmen reduzierten ihre Innovationsausgaben deutlich, und zwar nicht nur kurzfristig, sondern auch auf lange Sicht. Das zeigt eine ZEW-Studie, basierend auf Daten des Mannheimer Innovationspanels (MIP) für die Jahre 2019 bis 2022.

Digitalisierte Unternehmen waren widerstandsfähiger

Dazu untersuchten ZEW-Forschende die kurz- und längerfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Innovationsausgaben von über 2.400 deutschen Unternehmen aus dem MIP. Die Wissenschaftler/innen nutzen die Tatsache, dass nicht alle Unternehmen gleichermaßen von Corona betroffen waren, um die Auswirkungen auf die Höhe der Innovationsausgaben zu identifizieren. Bei stark von Corona betroffenen Unternehmen sanken die Ausgaben für Innovationsaktivitäten im Schnitt um 18 % stärker als bei Unternehmen, die nicht oder nur wenig von der Pandemie betroffen waren. Schon vor der Krise digitalisierte Unternehmen erwiesen sich dabei als widerstandsfähiger.

„Long COVID“ in Bezug auf Innovationsaktivitäten

„Die betroffenen Firmen planen auch künftig weniger Ausgaben für Innovationen ein. Man kann also durchaus sagen, dass die Unternehmen unter einer besonderen Art von Long COVID in Bezug auf ihre Innovationsaktivitäten leiden“, sagt Prof. Dr. Bettina Peters, stellvertretende Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“. Diese langfristigen COVID-Effekte hemmen eine baldige wirtschaftliche Erholung nach der Krise.

(ZEW vom 20.04.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

©psdesign1/fotolia.com

08.05.2025

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland

Die ökonomische und finanzielle Unsicherheit unter Finanzvorständen deutscher Unternehmen befindet sich derzeit auf einem Allzeithoch und beeinflusst ihre Planungen deutlich. Nach den US-Zollankündigungen vom 02.04.2025 sehen 80 % der teilnehmenden Chief Financial Officers (CFO) mittelfristig ihren Investitionsschwerpunkt in Deutschland, vor dem 02.04.2025 lag ihr Anteil bei 73 %, wie der CFO Survey von Deloitte zeigt. Für die

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland
Meldung

©tstockwerkfotodesign/de.123rf.com

07.05.2025

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation

Es ist fraglich, ob der Finanzsektor die Erreichung der Klimaziele schon ausreichend unterstützt. Unklar ist vor allem, über welche Kanäle er am besten zu einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft beitragen kann. Das Projekt Green Financial Intermediation – From Demand to Impact (INTERACT), das das ZEW Mannheim gemeinsam mit dem ifo Institut durchführt, untersucht, wie der

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation
Meldung

©alfaphoto/123rf.com

06.05.2025

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Die vor allem von den USA ausgehende große wirtschaftspolitische Unsicherheit macht auch vor dem deutschen Markt für Wagniskapital (Venture Capital, VC) nicht halt. Dennoch legte der Geschäftsklimaindikator für den VC-Markt im ersten Quartal 2025 leicht um 2,0 Punkte zu. Mit einem Stand von minus 2,1 Punkten rangiert der Indikator aber weiterhin knapp unter dem langjährigen

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank