• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Regulierung wird zum Wettbewerbsfaktor für Banken

17.03.2016

Regulierung wird zum Wettbewerbsfaktor für Banken

Autokonzerne auf der Überholspur

Corporate Finance

Europäische Banken tun sich schwerer als US-Banken, die Folgen der Finanzkrise zu überwinden.  Teure Regelverstöße  belasten die Banken zunehmend.  Zwischen 2009 und 2015 wurden insgesamt mehr als  275 Mrd. USD an Strafen gezahlt.

Je schneller Banken Regulierungsvorschriften umset­zen, desto größere Wettbewerbsvorteile sichern sie sich. Dies ist eines der zen­tralen Ergebnisse des aktuellen Risk-Reports von The Boston Consulting Group mit dem Titel It’s Not a Wave: Setting Sail to Master Regulatory Change. „Banken müssen zügig handeln, wenn sie langfristig auf dem Markt vorne mitspielen wollen. Regulatorische Änderung ist keine Welle, sondern ein ansteigender Meeresspiegel“, sagt Gerold Grasshoff, Senior Partner und weltweiter Leiter des Bereichs „Risk Management in Financial Institutions“. Der Report bewertet die wirtschaftliche Entwicklung der globalen Bankenbranche und gibt einen Über­blick über die derzeitigen regulatorischen Reformen. „Fakt ist: In der Banken­branche gibt es einen neuen Mitspieler – die Regulierungsbehörden“, sagt Grasshoff.

Die Banken befinden sich nach der Finanzkrise wieder im Aufschwung. Aller­dings sind sie noch lange nicht so profitabel wie vor der Krise. Haben sich die nordamerikanischen Banken bereits weitgehend von der Finanzkrise erholt, leiden europäische Banken nach wie vor unter ihren Folgen und haben eine negative Wertschöpfung, gemessen an der Gesamtsumme der Aktiva von 25 Basispunkten. „Gründe dafür sind die anhaltend hohe Risikovorsorge und Eigenkapitalkosten sowie eine teilweise unklare regulatorische Situation hier­zulande“, erläutert Grasshoff. Hinzu komme die Unsicherheit der Banken im Umgang mit den sich ständig ändernden regulatorischen Vorschriften. Grasshoff empfiehlt den Banken, die Regulierung als Vehikel zur Differenzierung im Markt zu begreifen.

Hälfte der Rechtskosten in Europa gingen an US-Regulierer

In der Vergangenheit taten sich die Banken schwer mit der Einhaltung der Regulierungsvorschriften. In der Konsequenz fielen zwischen 2009 und 2015 Strafzahlungen in Höhe von mehr als  275 Mrd. USD an. Dabei gingen 50% der im letzten Jahr aus Europa gezahlten Rechtskosten und Strafzahlungen allein an US-Regulierer. Die hohen Kosten der neuen Regulierungen belasten die Ban­ken. Diese Kosten müssen als Teil des operativen Aufwands betrachtet werden.

Veränderungen in drei Bereichen notwendig

Die Autoren des Risk-Reports sehen drei Bereiche, in denen Veränderungen durch Regulierung stattfinden müssen: den Bereich finanzieller Stabilität, einer umsichtigen Geschäftsführung und eines geordneten Abwicklungsmechanismus. Erforderlich ist eine aktive Herangehensweise des Managements, um die Heraus­forderungen zu bewältigen.

(Pressemitteilung BCG vom 10.03.2016)

 


Redaktion

Weitere Meldungen


Investment Process Concept on the Gears.
Meldung

©tashatuvango/ fotolia.com

02.05.2024

Ausländische Investitionen sinken im sechsten Jahr in Folge

Ausländische Investoren haben ihr Engagement in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich reduziert: Die Zahl der von ausländischen Unternehmen in Deutschland angekündigten Investitionsprojekte sank im Vergleich zum Vorjahr um 12 % auf 733 – und damit auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2013. Das vergangene Jahr war zudem das sechste Jahr in Folge mit einer rückläufigen

Ausländische Investitionen sinken im sechsten Jahr in Folge
Investition, Geld, Investor, Vermögen, Kapital
Meldung

pitinan/123rf.com

30.04.2024

Investitionsvolumen zu niedrig, um Energiewende-Ziele zu erreichen

Um den Klimawandel zu bekämpfen, hat sich die Bundesregierung sehr ambitionierte Ziele bis 2030 gesetzt: So soll der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2030 auf 80 % steigen. Im Vergleich zu 1990 sollen die Treibhausgasemissionen um insgesamt 65 % zurückgehen. Welche Fortschritte hat es mit Blick auf diese Ziele bislang in den einzelnen Sektoren

Investitionsvolumen zu niedrig, um Energiewende-Ziele zu erreichen
Dr. Christian Frank
Interview

Dr. Christian Frank

29.04.2024

Restrukturierungen: „Krisenzeiten bieten viel Raum für Mutige!“

Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Krisenzeit – auch in Folge der jüngsten Marktturbulenzen – werden im laufenden Jahr deutlich mehr Firmenpleiten erwartet. Die rasante Erhöhung der Zinskosten, aber auch Faktoren wie hohe Preissteigerungen bei Vorprodukten und die hohen Energiepreise verstärken den Druck auf bislang gesunde Unternehmen. Ein Ende dieser negativen Entwicklung ist nicht abzusehen. Dr. Christian

Restrukturierungen: „Krisenzeiten bieten viel Raum für Mutige!“
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank