• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Auch private Anleger achten auf gute Unternehmensführung

01.04.2016

Auch private Anleger achten auf gute Unternehmensführung

Beitrag mit Bild

Corporate Finance

Unternehmensskandale wie zuletzt bei VW und der Deutschen Bank schaden aus Sicht privater Anleger dem Ansehen deutscher Unternehmen im Ausland. Mehr als jeder Zweite (58%) rechnet mit einem längerfristigen Imageverlust. Gute Unternehmensführung (Corporate Governance) ist für private Anleger ein wichtiges Thema, wie eine Forsa-Befragung im Auftrag von Union Investment zeigt. 

Wer bereit ist, sein Geld in Aktien anzulegen, achtet besonders auf ein verantwortungsvolles Management (79%). Dabei haben private Anleger klare Vorstellungen von guter Unternehmensführung. Auf die Frage, was diese auszeichnet, werden vor allem drei Aspekte genannt: guter Umgang mit den Mitarbeitern (95%), Transparenz über die Herstellung der Produkte (86%) und Umweltbewusstsein (80%).

Gut geführte Unternehmen sind weniger anfällig für Risiken

Jens Wilhelm, im Vorstand von Union Investment verantwortlich für Portfoliomanagement und Immobilien, sieht darin Parallelen zum Verhalten professioneller Anleger: „Im Zuge der Umsetzung der Principles for Responsible Investment (PRI) gewinnen in der institutionellen Kapitalanlage die sogenannten ESG-Kriterien immer mehr an Bedeutung.“ Im Einzelnen geht es dabei um ökologische Kriterien (Environment), soziale Kriterien (Social) und Aspekte der guten Unternehmensführung (Governance). Dahinter steckt ein klares Kalkül: „Nicht nur institutionelle Investoren, sondern auch Privatanleger erkennen zunehmend, dass Unternehmen, die im umfassenden Sinne von ESG gut geführt sind, weniger anfällig für Ereignis-, Klage- und Reputationsrisiken und damit robuster und langfristig erfolgreicher sind“, erläutert Wilhelm.

Bei der Durchsetzung von Corporate Governance sehen private Anleger in erster Linie die Unternehmen selbst am Zug. 70% der Befragten lehnen es ab, dass der Staat verbindliche Regeln vorgibt, wie ein Unternehmen verantwortungsvoll zu führen ist. Sie sprechen sich stattdessen für eine Selbstverpflichtung der Unternehmen aus.

Anleger- und Unternehmensinteressen in Einklang bringen

Wilhelm sieht hier auch den verantwortungsvollen Investor in der Pflicht, der kontinuierlich im Dialog mit den Unternehmen steht, seine Stimmrechte bei Hauptversammlungen wahrnimmt und somit als kritischer Wächter über Corporate Governance fungiert. Für Wilhelm ist klar: „Wenn es ergänzend zur Selbstregulierung der Unternehmen einer Kontrolle von außen bedarf, woran es angesichts immer wieder auftretender Krisen, Regelverstöße und Skandale keinen Zweifel gibt, so erfolgt diese am wirksamsten nicht durch den Staat, sondern vor allem auch durch verantwortungsvolle Investoren.“ Wenn Corporate Governance funktioniert und von Unternehmen und Investoren gelebt wird, profitiert davon auch die Anlagekultur: „Gute Unternehmensführung trägt entscheidend dazu bei, Anleger- und Unternehmensinteressen in Einklang zu bringen, den Wert der Unternehmen langfristig zu steigern und das Vertrauen in die Aktie als Anlageform zu stärken“, resümiert Wilhelm.

Die Einstellung privater Anleger zum Thema Corporate Governance ermittelte das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Union Investment zwischen dem 28.01. und 05.02. 2016. Befragt wurden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen.

(Pressemitteilung Union Investment vom 17.03.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

© kritchanut/fotolia.com

03.02.2025

Global M&A Industry Trends

Die jüngste Dynamik bei den großen Deals deutet darauf hin, dass der Aufschwung bereits begonnen hat: Das Volumen der Transaktionen mit einem Wert von mehr als 1 Mrd. USD stieg 2024 um 17 % und der durchschnittlicher Wert nahm ebenfalls zu. Gleichzeitig sehen wir unterschiedliche Entwicklungen, da die Anzahl kleinerer bis mittelgroßer Transaktionen rückläufig ist.

Global M&A Industry Trends
Meldung

© adiruch na chiangmai/fotolia.com

03.02.2025

M&A-Wachstum nach US-Wahl bestimmt 2025

Die weltweiten Fusionen und Übernahmen (M&A) verzeichneten im Jahr 2024 einen deutlichen Anstieg der abgeschlossenen Transaktionen sowie ein Wiederaufleben großer Transaktionen, so die Ergebnisse des Quarterly Deal Performance Monitor (QDPM) der Unternehmensberatung WTW. Die in Zusammenarbeit mit dem “M&A Research Centre at Bayes Business School” erstellten Zahlen für das gesamte Jahr zeigen, dass in den

M&A-Wachstum nach US-Wahl bestimmt 2025
Meldung

©EtiAmmos/fotolia.com

30.01.2025

Klimawandel, Geopolitik, Konjunktur: Risiken im Fokus der BaFin 2025

Durch den Klimawandel begünstigte Naturkatastrophen, internationale Spannungen und die Schwäche der heimischen Wirtschaft könnten für das deutsche Finanzsystem neue Risiken schaffen oder bestehende Risiken verschärfen. Das Risikomanagement wird im Jahr 2025 für Unternehmen auch deshalb anspruchsvoll, weil der Blick auf historische Erfahrungswerte teilweise nicht mehr hilft, erklärt die Finanzaufsicht BaFin in ihrer Publikation „Risiken im

Klimawandel, Geopolitik, Konjunktur: Risiken im Fokus der BaFin 2025

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank