27.05.2016

KPMG-Studie: Rekord-Investitionen in FinTechs

Beitrag mit Bild

Corporate Finance

Die Anzahl und die Summe der weltweiten Investitionen in Start-ups aus dem Finanzdienstleistungssektor hat im ersten Quartal dieses Jahres ein neues Rekordhoch erreicht. Im Vergleich zum 4. Quartal 2015 stieg die Zahl der Investments um 39% von 336 auf 468; dabei wurden 5,7 Mrd. USD investiert (4. Quartal 2015: 3,1 Mrd. USD).

Der Löwenanteil der Investitionen in Höhe von 4,9 Mrd. USD (86%) stammt von Venture Capital-Unternehmen. In Deutschland hat sich die Zahl der Investments im selben Zeitraum von 7 auf 14 verdoppelt; dabei verzehnfachte sich die Investitionssumme von 10,1 Mio. auf 106,6 Mio. USD. Das hat eine heute veröffentlichte Studie von KPMG und CB Insights ergeben, für die weltweite Investitionen in FinTechs analysiert wurden.

China setzt Maßstäbe

Die beiden größten Deals im ersten Quartal stammen aus China: Lu.com (1,2 Mrd. USD) und JD Finance (1 Mrd. USD) zeichnen für fast die Hälfte sämtlicher Venture Capital-Investitionen in FinTechs in diesem Zeitraum verantwortlich. Und China dürfte die Spitzenposition absehbar sogar noch ausbauen, wie die im April bekanntgegebene Finanzierungsrunde in Höhe von 4,5 Mrd. USD für den Zahlungsanbieter Ant Financial zeigt.

Banken strecken zunehmend ihre Fühler aus

Seit Anfang 2015 haben große Banken direkt oder über entsprechende Corporate Venture-Einheiten bereits in 43 FinTechs investiert. Am stärksten engagiert sind dabei Goldman Sachs (9 Beteiligungen), Citigroup und Banco Santander (jeweils 7) und Mitsubishi UFJ Financial Group (3 Investments). KPMG-Partner Sven Korschinowski: „Banken und andere Finanzdienstleister setzen zunehmend auf Kooperation statt Konfrontation mit den neuen Wettbewerbern. Doch sowohl untereinander als auch mit Unternehmen anderer Branchen arbeiten FinTechs vermehrt zusammen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Entwicklung von Blockchain-Anwendungen. Hier spielen Startups, Banken und IT-Anbieter zusammen.“

Ein Bereich, der zurzeit stark an Momentum gewinnt, sind „Robo Advisors“, digitale Vermögensanlageberater. Sven Korschinowski: „Ein prominentes Beispiel hierfür die jüngste 100 Millionen Dollar-Investition in das US-FinTech Betterment. In Europa und Asien befinden sich Robo-Advisors – verglichen mit den USA – noch in der Frühphase der Entwicklung. Gleichzeitig sind diese Unternehmen bereits dabei, ihre Angebotspalette über die reine Portfoliogestaltung hinaus deutlich zu erweitern. Mit zunehmender Reife dürfte auch dieser FinTech-Bereich deshalb noch ein weiteres massives Wachstum erleben.“

(Pressemitteilung KPMG vom 24.05.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

© bluedesign/fotolia.com

03.07.2025

Stimmungsaufhellung im Mittelstand setzt sich fort

Die Stimmungsaufhellung im deutschen Mittelstand hat sich im Juni fortgesetzt. Das Geschäftsklima, der zentrale Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers, stieg zum vierten Mal in Folge – diesmal um 0,5 Zähler auf nun minus 14,2 Punkte. Damit lag es zwar weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt, der durch die Nulllinie markiert wird. Doch der Trend zeigt aufwärts. Im KfW-ifo-Mittelstandsbarometer

Stimmungsaufhellung im Mittelstand setzt sich fort
Meldung

ESG, Sustainability, green

02.07.2025

EU-Taxonomie: Finanzsektor zeigt kaum Fortschritte bei grünen Investments

Die europäischen Finanzinstitute konnten im Geschäftsjahr 2024 ihre durchschnittliche Taxonomiefähigkeit und -konformität im Vergleich zum Vorjahr nur wenig steigern – trotz besserer Datenverfügbarkeit und größerer Erfahrung mit der Umsetzung der EU-Taxonomie. Zudem nutzten nur wenige Finanzinstitute die Taxonomiedaten für ihre strategische Planung. Das sind zwei Kernergebnisse einer Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland zur

EU-Taxonomie: Finanzsektor zeigt kaum Fortschritte bei grünen Investments
Meldung

© KB3 / fotolia.com

01.07.2025

Banken sehen düstere Zeiten für Immobilien

Immobilienfinanzierende Kreditinstitute blicken überwiegend pessimistisch auf den deutschen Immobilienmarkt, zeigt eine aktuelle Befragung, die EY-Parthenon im zweiten Quartal 2025 unter 36 immobilienfinanzierenden Kreditinstituten in Deutschland durchgeführt hat. Überwiegend negative Markteinschätzung Drei Viertel der befragten Kreditinstitute bewerten die Lage auf dem deutschen Immobilienmarkt aktuell als negativ. Nur ein Viertel hält sie für stabil, Optimismus ist Mangelware.

Banken sehen düstere Zeiten für Immobilien

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank