• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Internationales Wissen macht Unternehmen innovativer

28.08.2024

Internationales Wissen macht Unternehmen innovativer

Der Zugang zu internationalem Wissen, beispielsweise durch Patente, Lizenzen oder FuE, steigert den Erfolg von Innovationen in Deutschland.

Beitrag mit Bild

©ra2 studio/fotolia.com

Der Wert von importierten Wissensdienstleistungen nach Deutschland, beispielsweise im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) oder durch Patente, hat sich im letzten Jahrzehnt mehr als verdoppelt. Er wuchs von rund 16,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2010 auf über 46 Milliarden im Jahr 2022, wie das ZEW auf Basis von Zahlen der Welthandelsorganisation WTO berechnet hat. Damit ist Deutschland einer der größten Importeure von Wissen weltweit. Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) könnten noch weiter davon profitieren, nutzen das Potenzial aber noch nicht aus. Das ergibt eine aktuelle Auswertung des ZEW Mannheim.

„Vor dem Hintergrund zunehmenden Protektionismus und des Strebens nach technologischer Souveränität ist es ratsam, sich für den Wissensimport auf verlässliche Partnerländer – beispielsweise aus der EU – zu fokussieren. Ziel der deutschen Wirtschaftspolitik sollte es daher sein, noch bestehende Handelsbarrieren für den Import von Wissen im Binnenmarkt abzubauen“, empfiehlt Studienautor Dr. Bastian Krieger, Leiter der Nachwuchsforschungsgruppe „Co-Creation“ im ZEW-Forschungsbereich „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“.

Importierende Unternehmen sind doppelt so innovativ

Der Zugang zu internationalem Wissen, beispielsweise durch Patente, Lizenzen oder FuE, steigert den Erfolg von Innovationen in Deutschland. Die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen neue oder deutlich verbesserte Produkte, Services oder interne Prozesse etablieren, liegt bei 68 %, wenn sie Wissen importieren. Das ist mehr als doppelt so hoch wie bei nicht-importierenden Unternehmen (33 %).

EU-Länder wichtigste Importpartner

Der Anteil von EU-Mitgliedstaaten, aus denen Wissen nach Deutschland importiert wird, wächst. 2010 kamen rund 35 % der Wissensimporte aus der EU, 2019 waren es 44 %.

Dieser Trend deckt sich mit einer Empfehlung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) von 2021, sich in der internationalen Zusammenarbeit zur Entwicklung von Schlüsseltechnologien auf ausgewählte Staaten zu fokussieren. Dadurch soll die technologische Souveränität und Resilienz gegenüber globalen Herausforderungen gestärkt werden.

KMU haben kaum Anteil am Wissensimport

Die Untersuchung zeigt allerdings auch, dass vor allem große Unternehmen internationalen Wissensimport betreiben, dagegen beziehen KMU nur selten Wissen und Technologien aus dem Ausland. „Wir sehen, dass sich KMU kaum am internationalen Wissensimport beteiligen. Die genauen Gründe dafür müssen noch weiter untersucht werden, um ihre Möglichkeiten zu verbessern. Wenn KMU stärker Wissen und Technologien importieren würden, wären ihre Innovationen voraussichtlich erfolgreicher. Sprich: es gäbe mehr Kostensenkungen durch bessere Prozesse sowie höhere Umsätze durch innovativere Produkte und Dienstleistungen. Dadurch könnten deutliche Innovationsgewinne für die deutsche Wirtschaft eingefahren werden. Dieses Potenzial wird aktuell jedoch noch nicht genutzt“, schätzt Krieger.

(ZEW vom 26.08.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

©Bartolomiej Pietrzyk/123rf.com

17.09.2024

Kurzarbeit in der Industrie nimmt zu

Die Kurzarbeit in der deutschen Industrie ist in den vergangenen Monaten leicht gestiegen und dürfte auch weiter zunehmen. Demnach fuhren im August 14,3 % der teilnehmenden Firmen in der Industrie Kurzarbeit, nach 12,5 % im Mai. Für die kommenden drei Monate erwarten dies 23 %, nach 18,8 % im Mai – wobei die Erwartung seit

Kurzarbeit in der Industrie nimmt zu
Meldung

© adiruch na chiangmai/fotolia.com

16.09.2024

European M&A Outlook 2025: Der Markt legt zu

Fast zwei Drittel der Dealmaker erwarten, dass die M&A-Aktivitäten in Europa in den nächsten zwölf Monaten zunehmen werden, darunter 20 %, die von einem deutlichen Anstieg ausgehen. Dies geht aus dem European M&A Outlook 2025 der internationalen Wirtschaftskanzlei CMS hervor. Diese Ergebnisse kontrastieren stark mit den Vorhersagen des letzten Jahres, als nur 3 % einen deutlichen Anstieg

European M&A Outlook 2025: Der Markt legt zu
Meldung

© diyanadimitrova/fotolia.com

16.09.2024

KfW-Energiewendebarometer 2024

Die Energiewende schreitet voran: Rund 13 Millionen Haushalte in Deutschland nutzen inzwischen mindestens eine Energiewendetechnologie, z.B. ein Elektroauto, eine Photovoltaikanlage oder eine Wärmepumpe. Das sind über 1 Millionen Haushalte mehr als ein Jahr zuvor. Weitere 6 % der Haushalte planen eine Anschaffung in den kommenden 12 Monaten. Das ist auch deswegen erfreulich, weil die Zustimmung

KfW-Energiewendebarometer 2024

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank