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02.05.2023

Add-on-Aktivität im deutschen M&A-Markt steigt deutlich an

Autokonzerne auf der Überholspur

© designer49/fotolia.com

Der Anteil von Buy-and-Build-Akquisitionen, gemessen an der Gesamtzahl aller M&A-Transaktionen, wuchs im vergangenen Jahrzehnt global von 6 % (2012) auf 15 % (2022) an.

In Zeiten widriger Finanzierungsbedingungen haben Buy-and-Build-Strategien im M&A-Geschäft weltweit erheblich an Bedeutung gewonnen. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Buy-and-Build-Integration-Whitepaper der führenden europäischen Transaktions-, Restrukturierungs- und Transformationsberatung Eight Advisory. Nachdem traditionell der angelsächsische Markt in diesem Bereich dominierte, zieht Deutschland inzwischen deutlich nach. Vor allem stark fragmentierte Sektoren, die sich durch starkes Wachstum und eine große Zahl an Wettbewerbern auszeichnen, sind bei Investoren beliebt, die ein Plattformunternehmen über Add-on-Akquisition und -Integration geeigneter weiterer Unternehmen wachsen lassen.

Deutschland ist eines der fünf aktivsten Länder

Das Whitepaper zum Thema Buy-and-Build Integration basiert auf Zahlen des Branchendienstleisters Mergermarket. Demnach wuchs der Anteil von Buy-and-Build-Akquisitionen, gemessen an der Gesamtzahl aller M&A-Transaktionen, im vergangenen Jahrzehnt global von 6 % (2012) auf 15 % (2022) an. Dabei ist Deutschland seit 2012 konsequent in der Liste der aktivsten fünf Länder vertreten und verzeichnet, verglichen mit den führenden Märkten USA, Vereinigtes Königreich und Frankreich, die stärksten Wachstumsraten. Betrug der Anteil der Buy-and-Build-Deals am gesamten Transaktionsvolumen 2015 noch lediglich 5 %, so ist dieser Wert im vergangenen Jahr auf 12 % gestiegen.

Bedeutungszuwachs der Buy-and-Build-Strategie für Investoren

Der Bedeutungszuwachs der Buy-and-Build-Strategie für Investoren in Deutschland zeigt sich auch an der Entwicklung der absoluten Zahlen: In den vergangenen Jahren stieg die Anzahl der Zukäufe von 62 (2015) auf 282 (2022) und damit um rund 355 % an. Marc Niclas und Curt-Oliver Luchtenberg, Partner bei Eight Advisory in den Bereichen Transaction Support und Strategy & Operations, sagen übereinstimmend: „Angesichts der zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheit glauben wir, dass die Buy-and-Build-Strategie weiter an Attraktivität gewinnen wird. Dies gilt vor allem für Investoren, die besonders mit Blick auf schwankende Transaktionswerte weiterhin hohe Renditen an der Seite ehrgeiziger Managementteams erzielen wollen.“

Erfolg hängt stark vom Sektor ab

Der Erfolg einer Buy-and-Build-Strategie hängt stark von dem Sektor ab, in dem die Investition getätigt wurde. In Deutschland lag der Fokus von Buy-and-Build-Investoren im vergangenen Jahr besonders auf TMT (112 Transaktionen), Business Services (40 Transaktionen) und Healthcare (30 Transaktionen). Dabei war der Business Services-Sektor mit einem Anteil von 19 % aller Transaktionen prozentual am stärksten frequentiert: fast jede fünfte Transaktion war ein Add-on im Zuge einer Buy-and-Build-Strategie. In den Sektoren TMT (112 von 749) und Construction & Manufacturing (25 von 167) lag der Anteil der Add-Ons bei jeweils 15 Prozent der M&A-Transaktionen, im Chemicals & Materials-Sektor mit 9 von 64 Transaktionen bei rund 14 %.

Generell weniger geeignet für Buy-and-Build-Strategien sind komplexe Industrien mit meist zyklischen Geschäftsmodellen, darunter der Bereich Maschinenbau oder Utilities & Energy. Auch in der Tech-Branche gibt es bei der Integration oft Schwierigkeiten, da Unternehmen sehr unterschiedlich sind, die Produktanwendungen voneinander abweichen und damit das Angleichen der Systeme schwieriger wird.

(Eight Advisory vom 02.05.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)


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