• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Banken überstehen Pandemie besser als erwartet

03.12.2021

Banken überstehen Pandemie besser als erwartet

Beitrag mit Bild

© kevers/fotolia.com

Die globale Finanzdienstleistungsbranche hat die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie besser als erwartet überstanden. Allerdings sank 2020 die Eigenkapitalrendite (RoE) auf 6,7% – mit deutlicheren Verlusten in Europa. Dabei mussten Banken ihre Renditen von 6% auf 3% halbieren. Insgesamt stehe die Branche vor einer Erholung. Dies geht aus dem 11. Global Banking Annual Review der Unternehmensberatung McKinsey & Company hervor, für die weltweit 599 Banken untersucht wurden. Bis 2025 ist eine globale Eigenkapitalrendite zwischen 7 und 12% möglich, so der Report.

Die globale Bankenlandschaft teilt sich immer mehr in Gewinner und Verlierer, stellen die Studienautoren fest. Nur 10% der untersuchten Finanzdienstleister verbuchten die gesamten Gewinne der Branche für sich.

Große Divergenz zwischen Gewinnern und Verlierern

Die Studie zeigt die wesentlichen Ursachen für diese Divergenz: An ihrer Geografie und der Größe können Banken nur schwer kurzfristig ändern. Ein weiterer Faktor, das Geschäftsmodell, liege aber sehr wohl in der Hand der Institute. Die Gewinner aus der Branche zeigen, dass es geht. Sie vereinen ein digitales Kundenerlebnis mit eingebetteten Finanzdienstleistungen, schlanke interne Prozesse und einen Fokus auf kontinuierliche Innovation, so die Einschätzung der Studienautoren.

Mutige Wachstumsschritte nach einer Krise sind notwendig

Schwächere Institute können aufholen, aber die Zeit drängt: McKinsey-Analysen zeigen, dass zwei Drittel des während eines gesamten Konjunkturzyklus generierten Wertes, wie beispielsweise die Marktkapitalisierung, in den ersten zwei Jahren nach einer Krise geschaffen werden. Die Geschichte zeigt, dass Institute, die in den ersten zwei Jahren nach einer Krise mutige Wachstumsschritte unternehmen, diese Gewinne in der Regel längerfristig halten können, stellen die Autoren der Analyse fest.

Spezialisierte Finanzdienstleister schneiden besser ab als Universalbanken

Ein weiteres Studienergebnis: FinTechs und spezialisierte Finanzdienstleister – in den Bereichen Zahlungsverkehr, Verbraucherfinanzierung oder Vermögensverwaltung – haben durchgehend höhere Bewertungsmultiplikatoren als die meisten globalen Universalbanken. Ein Beispiel sind Payment-Anbieter, mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 8,5. Einige FinTechs entwickeln sich innerhalb weniger Jahre von einer groben Skizze zu Unternehmen mit Bewertungen in Milliardenhöhe. Laut der Studie haben Payment-Spezialisten zusammen mit Börsen und einigen Wertpapierfirmen mehr als 50% der 1,9 Billionen Dollar Marktkapitalisierung, die die Branche seit Beginne der Pandemie hinzugewonnen hat, für sich verbucht. Finanzdienstleistungen insgesamt (einschließlich Banken, FinTechs und Spezialisten) werden mit dem 1,3-fachen des Eigenkapitalbuchwerts gehandelt, weit unter dem 3-fachen der übrigen Sektoren. Betrachtet man nur die Banken, sinken die Bewertungen auf das 1-Fache, und die Hälfte der Akteure wird sogar unter dem Eigenkapitalwert gehandelt.

Den „McKinsey Global Banking Annual Review“ können Sie hier herunterladen.

(Pressemitteilung McKinsey&Company vom 02.12.2021)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©peterschreibermedia/123rf.com

25.07.2024

Schwache Entwicklung bei wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit

Mehr als vier Jahre internationaler Krisen, geprägt durch die Corona-Pandemie, den russischen Überfall auf die Ukraine, die dadurch ausgelöste, gerade abgeebbte Inflationswelle sowie wachsende geopolitische Spannungen, haben deutliche negative Spuren bei zentralen Kenngrößen wirtschaftlicher, staatlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit in Deutschland hinterlassen. Die Bundesregierung hat zwar mit hohem Aufwand, darunter weit verbreitete Kurzarbeit, Unterstützungszahlungen und

Schwache Entwicklung bei wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit
Meldung

© alexlmx/fotolia.com

24.07.2024

German Private Equity Barometer Q2 2024

Stimmungseinbruch auf dem deutschen Private Equity-Markt: Kurz vor dem Überschreiten seines langjährigen Durchschnitts bricht das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt wieder ein. Der Geschäftsklimaindikator verliert im zweiten Quartal 2024 20,6 Zähler auf -23,4 Saldenpunkte. Einen ähnlich starken Einbruch gab es bereits vor Jahresfrist im zweiten Quartal 2023. Insbesondere die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fällt

German Private Equity Barometer Q2 2024
Meldung

©lassedesignen/fotolia.com

23.07.2024

KI-investierende Unternehmen warten auf Renditen

Etwa 40 % der Unternehmen, die in KI investiert haben, warten noch auf nennenswerte Renditen. Dies zeigen aktuelle Studiendaten. Wenig verwunderlich: viele Investments zahlen sich erst auf lange Sicht aus. Covello von Goldman Sachs ist jedoch alles andere als überzeugt davon, dass sich jene Investments überhaupt einmal auszahlen werden. „Bei den meisten technologischen Umwälzungen in der

KI-investierende Unternehmen warten auf Renditen

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank