• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Börsenwerte deutscher Unternehmen: SAP hat die Nase vorn

05.04.2018

Börsenwerte deutscher Unternehmen: SAP hat die Nase vorn

Autokonzerne auf der Überholspur

© fotomek/fotolia.com

Die börsennotierten Unternehmen in Deutschland profitieren von einem stabilen Marktumfeld und niedrigen Zinsen: Seit 2014 konnten die 100 größten deutschen Firmen ihren Börsenwert um 33 Prozent steigern, wie eine PwC-Analyse belegt. An der Spitze der wertvollsten deutschen Firmen steht der Software-Konzern SAP, gefolgt von Siemens, Volkswagen, Allianz und Bayer. Die Liste der europäischen Top 100 führt der Energiekonzern Shell an.

Die führenden börsennotierten Unternehmen hierzulande sind noch wertvoller geworden: Seit 2014 konnten die 100 größten deutschen Firmen ihren Börsenwert um 33 Prozent steigern – von 1,33 auf 1,77 Billionen Euro. Das wertvollste deutsche Unternehmen ist der Software-Konzern SAP, der die 100-Milliarden-Euro-Schwelle geknackt hat. Auf den Plätzen 2 bis 5 der deutschen Rangliste folgen Siemens und Volkswagen vor Allianz und Bayer. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. „Unsere Analyse belegt, dass die Firmen zwischen Flensburg und Sonthofen derzeit vieles richtig machen“, sagt Dr. Klaus-Peter Gushurst, Mitglied der Geschäftsführung von PwC Deutschland und verantwortlich für Industries & Innovation.

„Dabei profitieren sie von niedrigen Zinsen und einem stabilen Marktumfeld“, so Gushurst weiter. Der Dax ist zwischen November 2014 und Februar 2018 um 35 Prozent gestiegen, während der europäische Index Stoxx Europe 50 in diesem Zeitraum nur um 3 Prozent zulegte.

Shell ist das wertvollste europäische Unternehmen

Die Gesamtmarktkapitalisierung der europäischen Top 100 ist seit 2014 ebenfalls gestiegen, im Vergleich zu dem 33-prozentigen Plus bei den deutschen Firmen jedoch deutlich moderater: Der Börsenwert legte um 9 Prozent von 5,7 Billionen Euro auf 6,2 Billionen Euro zu. Das europaweit wertvollste Unternehmen ist der niederländische Energieriese Shell. Der Mineralöl- und Erdgaskonzern konnte seine Marktkapitalisierung seit 2014 von 184 auf 213 Milliarden Euro steigern. Shell verdrängt damit den Schweizer Pharmakonzern Roche vom Spitzenplatz, der auf Rang 6 abfällt. Die Schweiz sichert sich mit dem Lebensmittelkonzern Nestlé und dem Pharmaunternehmen Novartis die Ränge 2 und 3 bei den Europe Top 100.

SAP nimmt Top 10 im Europa-Ranking ins Visier

Unter den ersten zehn im Europa-Ranking ist kein deutsches Unternehmen vertreten. SAP als wertvollstes deutsches Unternehmen tastet sich jedoch an die Top 10 heran: Die Walldorfer stehen europaweit nun auf Rang 12 und konnten im Vergleich zur Analyse aus dem Jahr 2014 insgesamt 14 Ränge gut machen. Seitdem steigerte der Software-Konzern seinen Börsenwert kontinuierlich – von 67 Milliarden auf heute knapp 104 Milliarden Euro. Das entspricht einer Wertsteigerung von 55 Prozent.

Die deutsche Top 10 setzt sich aus Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen zusammen: Neben SAP und dem Versicherer Allianz (Rang 4) ist die Automobilindustrie mit Volkswagen (3), Daimler (7), BMW (9) und Continental (10) mit vier Unternehmen in den Top 10 vertreten. Siemens (Rang 2) und BASF (6) repräsentieren die traditionell starke deutsche Industrie. Das Pharma-Unternehmen Bayer, die deutsche Nummer 1 aus dem Jahr 2014, rangiert aktuell auf Platz 5. Zu den deutschen Top 10 zählt nicht zuletzt die Deutsche Telekom (Rang 8).

Nachholbedarf im internationalen Vergleich

Mit Blick auf die internationale Konkurrenz haben die deutschen Unternehmen jedoch Nachholbedarf: „Im Vergleich mit den weltweit führenden Technologie-Konzernen sehen die europäischen Top-Unternehmen trotz des starken Euros ziemlich klein aus. Apple, das wertvollste Unternehmen der Welt, ist mit einem Börsenwert von über 700 Milliarden Euro fast sieben Mal so wertvoll wie die deutsche Nummer 1 “ so Dr. Klaus-Peter Gushurst weiter.

Die drei wertvollsten US-amerikanischen Unternehmen Apple, Alphabet und Microsoft sind mit einem Börsenwert von 1,88 Billionen Euro sogar wertvoller als die gesamte deutsche Top 100 (1,77 Billionen Euro). Shell als größtes europäisches Unternehmen landet im globalen Ranking auf Platz 18, SAP schafft es gerade mal auf Platz 63 der globalen Top 100.

Und auch innerhalb Europas bleibt Deutschland hinter Nachbarland Frankreich zurück: Frankreich stellt 22 Unternehmen in den Europe Top 100 (drei mehr als 2014) und verweist den früheren Spitzenreiter Großbritannien, der nur noch mit 19 (2014: 23) Unternehmen vertreten ist, auf Rang zwei. Deutschland ist mit 18 Firmen in den Top 100 zu finden und damit drittstärkstes Land vor der Schweiz (12).

(Pressemitteilung PwC vom 03.04.2018)


Redaktion

Weitere Meldungen


Idee, Glühbirne, Forschung, Entwicklung
Meldung

©ra2 studio/fotolia.com

18.04.2024

US-Konzerne erhöhen Forschungsausgaben

Trotz stagnierender Umsätze und sinkender Gewinne: Die innovativsten Top-Konzerne der Welt investieren weiterhin stark in Forschung und Entwicklung (F&E). So sind die Forschungs- und Entwicklungsbudgets der 500 Unternehmen weltweit mit den höchsten F&E-Ausgaben im Jahr 2023 um insgesamt 12 % gestiegen – obwohl der Umsatz nur um 2 % zulegte und der Gesamtgewinn sogar um 9 % schrumpfte.

US-Konzerne erhöhen Forschungsausgaben
Investition, Geld, Investor, Vermögen, Kapital
Meldung

pitinan/123rf.com

18.04.2024

Unternehmen planen weniger Investitionen für 2024

Die Unternehmen in Deutschland haben ihre Investitionsvorhaben für das laufende Jahr nach unten korrigiert. Die ifo Investitionserwartungen fielen auf -0,1 Punkte im März, nach +1,2 Punkten im November. „Die globale Nachfrage nach Investitions- und Vorleistungsgütern bleibt schwach und wirtschaftspolitische Unsicherheiten bestehen weiter. Viele Unternehmen verschieben daher ihre Investitionsentscheidungen“, sagt Lara Zarges, Konjunkturexpertin am ifo Institut.

Unternehmen planen weniger Investitionen für 2024
Europa, Europaflagge, EU, Parlament, Kommission
Meldung

©Grecaud Paul/fotolia.com

17.04.2024

EU-Binnenmarkt ist der wichtigste Auslandsmarkt

Der europäische Binnenmarkt besitzt für die mittelständischen Industrieunternehmen sowohl als Beschaffungs- als auch Absatzmarkt von allen Auslandsmärkten die höchste Relevanz, gefolgt von den Märkten in den anderen europäischen Ländern und in China. Dies zeigte in 2023 eine IfM-Befragung von über 1.800 Führungskräften im industriellen Mittelstand. EU-Binnenmarkt bietet viele Vorteile Die Unternehmen profitieren sowohl von der

EU-Binnenmarkt ist der wichtigste Auslandsmarkt
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank