07.01.2016

China stoppt den Handel in Rekordzeit

Autokonzerne auf der Überholspur

Corporate Finance

Chinas Börsen sind wieder in den Keller gesackt. Nach dem zweiten Kursrutsch in dieser Woche wurde der Börsenhandel in dem Land am Donnerstag erneut für den Rest des Tages ausgesetzt. Die Aktienmärkte in Shanghai und Shenzhen waren zuvor um mehr als 7% gefallen.

Es war mit 30 Minuten der kürzeste Handelstag in der 25-jährigen Geschichte der Aktienmärkte Chinas. Die neuen Turbulenzen und die Sorgen um den Zustand der zweitgrößten Volkswirtschaft haben diese Woche weltweit Schockwellen ausgelöst.

Der legendäre US-Investor George Soros zeigte sich ob des anhaltenden Negativtrends an Asiens Märkten besorgt. Die globalen Märkte stünden einer Krise gegenüber, Investoren müssten nun äußerst vorsichtig sein, sagte Soros auf einer Wirtschaftsforum in Sri Lanka. China habe Schwierigkeiten ein neues Wachstumsmodel zu finden. Dieses Problem stecke auch den Rest der Welt an. Nicht zuletzt die jüngste Zinsanhebung stelle die Schwellenländer vor große Herausforderungen.

Die US-Notenbank Fed hatte im Dezember zum ersten Mal seit zehn Jahren ihre Leitzinsen. Ökonomen erwarten, dass Investoren ihr Kapital nun zunehmend aus Schwellenländern abziehen, um es sicherer im Dollar-Raum anzulegen. Das aktuelle Marktumfeld „erinnert mich an die Krise, die wir im Jahr 2008 erlebt haben“, sagt Soros.

Schutzmechanismus kommt erneut zum Zuge

Beim chinesischen Leitindex China Securities Index 300 (CSI 300) kam, wie bereits am 04.01.2016 zum Jahresauftakt, der neu eingeführte Schutzmechanismus zum Zuge, der bei einem Kursrückgang um mehr als 5% erst eine 15-minütige Unterbrechung und dann bei einem Minus von mehr als 7% einen völligen Abbruch des Handels vorsieht. Im CSI 300 werden die 300 führenden Werten der Börsen in Shenzhen und Shanghai geführt.

Erneute Abwertung des Yuan bereitet Grund zur Sorge

Die neuerliche Kurseinbruch des CSI 300 wurde unter anderem durch eine weitere Abwertung des Yuan durch die Notenbank – die People’s Bank of China – ausgelöst. Sie senkte den Mittelwert des Yuan am Donnerstag um 0,5%. Damit wurde die chinesische Währung bereits am achten Tag in Folge abgewertet. Auch gibt es neue Irritationen über die anhaltende Abschwächung der chinesischen Währung gegenüber dem Dollar. Der Yuan fiel am Donnerstag mit einem Kurs von 6,5646 auf den niedrigsten Stand seit fast fünf Jahren. Die Kursschwäche weckt Sorgen um eine wachsende Kapitalflucht aus China.

Verkaufsverbot von Großinvestoren könnte verlängert werden

Angesichts der Turbulenzen plant die chinesische Wertpapieraufsicht nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg, das seit einem halben Jahr geltende und Freitag auslaufende Verkaufsverbot für einige Großinvestoren zu verlängern. Zuvor hatten die Aufseher schon angekündigt, „neue Maßnahmen“ ergreifen zu wollen, die einen massiven Verkauf von Aktien „unwahrscheinlich“ machen sollen.

(Quelle: Handelsblatt-Online vom 07.01.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


CO2, Klima, Emission, Klimaschutz, Treibhausgase, ESG, Sustainability, Nachhaltigkeit
Meldung

©Olivier Le Moal

05.12.2023

COP28: Verbesserte Finanzierungsstrukturen erforderlich

Neue attraktivere Finanzinstrumente könnten die weltweit nötigen Investitionen in die Dekarbonisierung deutlich senken und einen gerechten Übergang zu sauberer Energie fördern. Ziel müsste es sein, das Risiko für grüne Projekte im globalen Süden zu reduzieren und gleichzeitig Investitionen in diese Projekte attraktiver zu gestalten. Das geht aus der von Deloitte veröffentlichten Studie „Financing the Green

COP28: Verbesserte Finanzierungsstrukturen erforderlich
private equity
Meldung

© alexlmx/fotolia.com

05.12.2023

Familienunternehmen sind offen wie nie für Private Equity-Beteiligungen

Private Equity-Gesellschaften und Familienunternehmen sind ein gutes Gespann: Auf beiden Seiten ist das Interesse an einer Beteiligung in der Theorie sehr hoch. Bei den Investoren liegt es bei nahezu 100 %, bei den Familienunternehmen bei 90 %. Die Praxis scheitert jedoch an unterschiedlichen Vorstellungen – über die Art der Beteiligung, den Preis, die realisierbaren Potenziale im Hinblick

Familienunternehmen sind offen wie nie für Private Equity-Beteiligungen
Digital handshake on blue background
Meldung

© peshkova/fotolia.com

04.12.2023

Deutscher KI-Markt wächst um ein Drittel

Der aktuelle Boom rund um Künstliche Intelligenz führt zu einer stark steigenden Nachfrage im deutschen Markt. Die Ausgaben für KI-Software, -Dienstleistungen und entsprechende Hardware werden in diesem Jahr voraussichtlich auf 6,3 Milliarden Euro steigen. Das ist ein Plus von 32 % verglichen mit 2022, als 4,8 Milliarden Euro für Künstliche Intelligenz ausgegeben wurden. Dies teilt der

Deutscher KI-Markt wächst um ein Drittel
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank