• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Das „S“ in ESG gewinnt für Wohnungsgesellschaften an Bedeutung

30.08.2023

Das „S“ in ESG gewinnt für Wohnungsgesellschaften an Bedeutung

Eine neue Studie zeigt, dass das ‚S‘ innerhalb der ESG-Aktivitäten von Wohnungsunternehmen zunehmend aus dem Schatten der bislang vorherrschenden ökologischen Ausrichtung hervortritt.

Beitrag mit Bild

©tstockwerkfotodesign/de.123rf.com

Während viele Wohnungsunternehmen bislang in erster Linie umweltbezogene Aspekte (E) im Fokus hatten und sich infolgedessen um ein ökologisch nachhaltigeres Handeln im Rahmen ihrer Geschäftsaktivitäten bemühten, rücken nun auch die nachhaltige Geschäftsführung (G) und soziale bzw. gesellschaftliche Nachhaltigkeit (S) – in den Vordergrund. Die PwC-Studie „Social Value in der Wohnungswirtschaft“ zeigt, inwieweit soziale Nachhaltigkeitsaspekte (S) von den Wohnungsgesellschaften in Deutschland aktuell berücksichtigt werden. Gemeinsam mit dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (GdW) wurden 18 Wohnungsunternehmen zu den wichtigsten Kriterien befragt, anhand derer der Social Value, also der gesellschaftliche Mehrwert von Wohnimmobilien, gemessen werden kann. Die befragten Unternehmen gehören unterschiedlichen Sparten innerhalb der Wohnungswirtschaft an.

„Für uns wurde in Folge der Studie deutlich, dass das ‚S‘ innerhalb der ESG-Aktivitäten von Wohnungsunternehmen zunehmend aus dem Schatten der bislang vorherrschenden ökologischen Ausrichtung hervortritt. Die Nachfrage nach sozial und gesellschaftlich nachhaltigen Immobilieninvestitionen steigt seit mehreren Jahren und wurde zuletzt noch einmal durch den Bewusstseinswandel in der Gesellschaft aufgrund der COVID-19-Pandemie forciert. Besonders die junge Generation und Initiativen wie das Institut für Corporate Governance in der deutschen Immobilienwirtschaft e.V. treiben diese Entwicklung voran. Auch auf politischer Ebene gewinnt die gesellschaftliche Nachhaltigkeit aufgrund der geplanten Ausweitung der EU-Taxonomie auf soziale Ziele an Bedeutung“, erklärt Thorsten Schnieders, Partner bei PwC Deutschland, die Ergebnisse.

Ergebnisse der Umfrage im Überblick

Die Mehrheit (72%) der befragten Marktteilnehmer integriert bereits den Social Value bei unternehmerischen Entscheidungen, vorwiegend bei Umbaumaßnahmen, Modernisierungen und Sanierungen (61%), aber auch bei der Festlegung der Mietpreise (56%) sowie bei Ankaufs- (39%) und Verkaufsentscheidungen (11%).
22% der teilnehmenden Unternehmen haben Bedenken bei der Berücksichtigung des Social Value in ihrem Geschäftsalltag, da derzeit noch keine einheitlichen Standards zum Messen des Social Value existieren.

Die Wohnungsunternehmen erachten die Social-Value Kriterien der Kategorie Wohnqualität als am wichtigsten. Dazu zählen neben dem barrierefreien Objektzugang (56 % sehr wichtig) eine ausreichende Anzahl an Fahrradstellplätzen (76 % wichtig oder sehr wichtig) sowie gemeinsam nutzbare Grünflächen am Gebäude (56 % wichtig oder sehr wichtig). Auch privat nutzbare Außenflächen werden von einer Mehrheit der befragten Wohnungsbauunternehmen (61 %) als wichtig oder sehr wichtig erachtet.

Das Ziel, eine hohe Quartiersqualität zu erreichen, ist bei den Wohnungsgesellschaften weiter in den Fokus gerückt. Hier werden insbesondere objektnahe Grün- und Freiflächen als wesentlich für die Erhöhung des Social Value genannt (55 % wichtig oder sehr wichtig). 50% der Befragten finden möglichst objektnahe (Kinder-) Betreuungsangebote wichtig bzw. sehr wichtig. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist für 22% der befragten Unternehmen der Zugang zu elementaren Gesundheitsleistungen wie etwa Pflegestützpunkten in unmittelbarer Nähe des Wohnobjekts.
Gemeinschaftsflächen oder gemeinschaftlichen Angeboten messen die Befragten im Vergleich zur Wohn- und Quartiersqualität eine eher untergeordnete Bedeutung bei (34 % wichtig oder sehr wichtig). 50% der Befragten finden dagegen objektnahe generationsgerechte Flächen wichtig oder sehr wichtig.
Bei den genannten Sicherheitsmaßnahmen wurden vor allem einbruchshemmende Wohnungstüren (67 %) als wichtig oder sogar sehr wichtig erachtet.

(PwC vom 29.08.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

pitinan/123rf.com

15.07.2025

Steigendes Alter der Unternehmer bremst Investitionen

Ältere Unternehmensinhaber investieren deutlich seltener als junge. Zwischen 2004 und 2023 betrug der durchschnittliche jährliche Unterschied der Unternehmensinvestitionen zwischen der niedrigsten und der höchsten Altersklasse im Mittel 20 Prozentpunkte: Während Mittelständler mit Inhabern unter 40 Jahren im Mittel zu 58 % Investitionen vornahmen, waren es bei älteren Inhabern über 60 Jahren lediglich 38 %. Am höchsten war die

Steigendes Alter der Unternehmer bremst Investitionen
Meldung

©number1411/fotolia.com

14.07.2025

Studie zur Gewinnverwendung in Familienunternehmen

Sie ist Bindungsfaktor zwischen Gesellschafter und Unternehmen, aber ebenso Auslöser von Konflikten – die Ausschüttung. Über Geld spricht man nicht? In diesem Fall doch: Mehr als 180 deutsche Familienunternehmen geben in einer aktuellen PwC-Studie Einblick in ihre Ausschüttungspolitik und die Verwendung ihrer Gewinne. Die sieben wichtigsten Ergebnisse im Überblick: Firma vor Familie: Familienunternehmen gehen verantwortungsvoll

Studie zur Gewinnverwendung in Familienunternehmen
Meldung

©fotomek/fotolia.com

11.07.2025

Regionalbanken: „Mut zur Investition zahlt sich aus“

Deutschlands Regionalbanken stehen an einem Wendepunkt: Sinkende Zinserträge, wachsender Wettbewerb und steigende Kosten zwingen sie zum strategischen Umdenken, zeigt eine neue Studie. Prof. Dr. Oliver Roll und Dr. Johann Thieme erklären im Interview, welche Institute jetzt durch klare Fokussierung, Digitalisierung und gezielte Investitionen in Vertrieb und Pricing punkten und welche Gefahr laufen, den Anschluss zu

Regionalbanken: „Mut zur Investition zahlt sich aus“

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank