23.06.2025

Deutsche Wirtschaft geht auf Erholungskurs

Die deutsche Wirtschaft beginnt sich zu erholen, die Grundlagen für stärkeres Wachstum im Jahr 2026 sind gelegt. Geopolitische Unsicherheiten bleiben ein Risiko.

Beitrag mit Bild

nialowwa/123rf.com

Nach Jahren der Stagnation zeichnet sich für Deutschland eine wirtschaftliche Erholung ab. Die jüngste Prognose des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung sieht ein leichtes Wachstum 2025 und einen deutlicheren Aufschwung für 2026 voraus.

Verhaltener Beginn, dynamischere Entwicklung ab 2026

Für 2025 erwartet das IMK ein geringes BIP-Wachstum von 0,2 %, 2026 soll es deutlich auf 1,5 % ansteigen. Haupttreiber sind steigender privater Konsum und umfangreiche staatliche Investitionen. Der Außenhandel bleibt hingegen schwach – bedingt durch globale Handelskonflikte und eine geringe Impulswirkung aus China und den USA.

Arbeitsmarkt: Erholung mit Verzögerung

Trotz wachsender Wirtschaft zeigt sich der Arbeitsmarkt träge. Die Arbeitslosenquote steigt 2025 auf 6,3 % und 2026 leicht auf 6,4 %. Erst im kommenden Jahr wird mit einem leichten Anstieg der Erwerbstätigen gerechnet.

Konsum und Investitionen als Wachstumsstützen

Private Haushalte geben 2025 voraussichtlich 1,5 % mehr aus, 2026 soll der Konsum sogar um 2,4 % steigen. Auch die Investitionstätigkeit zieht an: Während die Ausrüstungsinvestitionen 2025 nur leicht zulegen, wird für 2026 ein Wachstum von 6,6 % prognostiziert. Bauinvestitionen folgen einem ähnlichen Muster.

Außenhandel bleibt unter Druck

Der Welthandel entwickelt sich schwach. Die deutschen Exporte sinken 2025 um 2,4 %, 2026 folgt ein bescheidener Zuwachs um 0,7 %. Die Importe steigen hingegen – 2025 um 0,9 %, 2026 um deutliche 3,5 %.

Inflation unter Kontrolle, Defizit steigt

Die Inflationsrate liegt 2025 bei 2,0 %, 2026 bei 1,8 %. Öffentliche Einnahmen wachsen zunächst stärker als die Ausgaben, doch 2026 steigt das Defizit auf 3,1 % – leicht über die Maastricht-Grenze hinaus. Die EU-Kommission dürfte angesichts verteidigungsbedingter Ausgaben auf ein Defizitverfahren verzichten.

Risiken bleiben

Trotz positiver Tendenzen warnt das IMK vor erheblichen Risiken: Verschärfte Handelskonflikte, eine mögliche Rezession in den USA und geopolitische Eskalationen im Nahen Osten könnten die Erholung gefährden. Daher sei ein innenpolitischer Rückhalt, etwa durch stabile Sozialstandards und Kaufkraft, entscheidend.

(IMK vom 23.06.2025 / RES JURA Redaktionsbüro – vcd)


Weitere Meldungen


Meldung

thodonal/123rf.com

27.08.2025

Deutlicher Umsatzrückgang bei deutscher Industrie

Der Abwärtstrend hält an und verstärkt sich sogar: Der Umsatz deutscher Industrieunternehmen sank im zweiten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,1 %, nachdem er im ersten Quartal um 0,2 % geschrumpft war. Bis auf die Elektroindustrie haben sich alle großen Industriebranchen im zweiten Quartal negativ entwickelt. Am schwächsten entwickelte sich im zweiten Quartal die

Deutlicher Umsatzrückgang bei deutscher Industrie
Meldung

Corporate Finance

27.08.2025

Polarisierung wird zum Geschäftsrisiko

Die politische Polarisierung hat im weltweiten Durchschnitt einen historischen Höchststand erreicht. Dies geht mit verstärkter politischer Gewalt und unvorhersehbaren Schwankungen in der Regierungspolitik vieler Länder einher und stellt auch Unternehmen vor neue Risiken. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle Political Risk Index von Willis, einem Geschäftsbereich des globalen Risikoberatungs- und Maklerunternehmens WTW. „Polarisierung und Populismus

Polarisierung wird zum Geschäftsrisiko
Meldung

© mojolo/fotolia.com

26.08.2025

Europas Top-Banken steigern Gewinne

Die kumulierten Nettogewinne der zehn der nach Bilanzsumme größten europäischen Banken sind im ersten Halbjahr 2025 quasi unverändert im Vergleich zum Vorjahr: Aktuell lagen sie bei 49,2 Mrd. Euro – im Vorjahreszeitraum lag der Wert bei 49,4 Mrd. Euro. Die kumulierten Nettogewinne der US-amerikanischen Top-Banken sanken deutlich um etwa 11 % auf 78,1 Mrd. Euro. Nahezu

Europas Top-Banken steigern Gewinne

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank