Energiekosten drücken die Stimmung
Acht von zehn befragten Entscheidern im deutschen Maschinen- und Anlagenbau gehen davon aus, dass die Gesamtkosten im Jahr 2023 weiter ansteigen werden. Für ebenso viele Befragte bleibt der entstehende Kostendruck die größte Herausforderung für ihre Unternehmensentwicklung im kommenden Jahr. Das wird sich vor allem auf die Preise auswirken. Über zwei Drittel der Manager werden zu Beginn des kommenden Jahres ihre Verkaufspreise steigern, jedoch rechnen lediglich 11% noch damit, ihre Profitabilität halten zu können. Für mehr als ein Drittel der Befragten kann ein Sinken der Margen nicht abgewendet werden.
Kostendruck ist die größte Herausforderung
Im Kostenmix sind vor allem die Energiekosten für die Branche von hoher Relevanz. 71% der Befragten rechnen damit, dass im kommenden Jahr die Energiekosten weiter steigen werden. Im Durchschnitt erwarten sie eine Steigerung von 36,3%. Jeder zehnte Entscheider geht sogar davon aus, dass die Energiekosten sogar um über 50% steigen werden. Zwei Drittel der Befragten rechnet darüber hinaus auch mit steigenden Kosten für Rohstoffe und Vorprodukte – hier werden im Schnitt Steigerungen von 17,6% erwartet. Deutlich geringer fallen demgegenüber die möglichen Steigerungen der Personalkosten aus: im Schnitt um 7%.
Auslastung bleibt hoch
Die Ergebnisse des PwC Maschinenbau-Barometers zeigen, wie wichtig aktuell Maßnahmen wie die kürzlich vom Bundestag verabschiedete Gaspreisbremse für die Branche sind. Die gute Nachricht: Die derzeitige Auslastung der Maschinenbauer ist auf einem stabil hohen Niveau. Die Mehrheit der befragten Unternehmen arbeitet sogar bereits heute am Kapazitätslimit. Deshalb sind gerade jetzt Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Eindämmung der Energiekosten dringend geboten, raten die Studienautoren.
Verunsicherung nimmt weiter zu
Fast die Hälfte der befragten Unternehmenslenker blickt pessimistisch auf die deutsche Konjunkturentwicklung der kommenden zwölf Monate. Noch vor dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine hatte ihr Anteil bei 14% gelegen. Gegenüber dem Vorquartal ist vor allem die Gruppe der Unentschlossenen deutlich gewachsen, von 34 auf 42%. Bei der Bewertung der Weltwirtschaft zeigt sich ein ähnliches Bild: Rund die Hälfte der Entscheider steht der Entwicklung der globalen Konjunktur im Jahr 2023 skeptisch gegenüber. Ein Drittel ist unentschlossen, lediglich jeder Fünfte glaubt an einen positiven Trend.
Entscheider setzen auf Steigerung der Energieeffizienz
Deshalb setzen die meisten Unternehmen derzeit auf die Stärkung ihrer Abwehrkräfte. Als Gegenmaßnahmen gegen die Folgen des Krieges in der Ukraine fokussiert sich die Mehrheit der Entscheider auf die Steigerung der Energieeffizienz. Ihr Anteil hat gegenüber dem Vorquartal am stärksten zugenommen, von 40 auf 57%. Viele Unternehmen arbeiten parallel dazu auch an einer Neuaufstellung: Vier von zehn Befragten erschließen neue Kunden, 39% strukturieren ihrer Lieferketten um, weitere 29% verändern ihren Energiemix, mittelfristig wird zudem der Footprint hinterfragt.
Prognose: Umsatz 2023 im Minus
Für das Jahr 2023 prognostizieren die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer eine Umsatzentwicklung für die Gesamtbranche von -2,9%. Der Anteil derjenigen Entscheider, die überhaupt an ein Wachstum glauben, ist rapide gesunken. Inzwischen erwartet über die Hälfte der Befragten eine negative Umsatzentwicklung. Damit ist die Umsatzprognose seit dem Vorquartal wieder deutlich abgeschmolzen und befindet sich auf dem tiefsten Stand der letzten zwei Jahre.
Branchenausblick 2023 negativ
Laut der Studienautoren blickt die Mehrheit der Manager mit Sorge in die Zukunft. Die Gefahr einer Rezession sei bedrohlich real. Umso wichtiger sei es bereits jetzt, die richtigen Schritte einzuleiten. Dazu zählen den Autoren des Maschinenbau Barometers zufolge die Steigerung der Liquidität und intelligente Investitionen in eine Wachstumsstrategie sowie eine Überprüfung des Footprints.
Das „PwC-Maschinenbau Barometer Q4 2022“ finden Sie hier.
(Pressemitteilung PwC vom 21.12.2022)