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19.03.2024

Digitalisierung als Chance für die Energiewende

Eine große Mehrheit der Deutschen sieht in der Digitalisierung eine Chance für die Energiewende; dadurch ist auch das Interesse an Smart Metern deutlich gestiegen.

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© diyanadimitrova/fotolia.com

Intelligente Stromnetze, Smart Meter, Heizungssteuerung per Smartphone: Eine große Mehrheit der Deutschen (83 %) sieht in der Digitalisierung eine Chance für die Energiewende. Das ist ein Anstieg von 9 Prozentpunkten gegenüber 2023, als es noch 74 % waren. Nur 13 % bewerten die Digitalisierung als Risiko für die Energiewende (2023: 19 %).

Insbesondere das Interesse an so genannten Smart Metern, also intelligente Verbrauchszählern, die aus einem digitalen Stromzähler und einem sogenannten Smart-Meter-Gateway bestehen, ist erneut gestiegen. Schon 63 % können sich vorstellen, einen Smart Meter in ihrem Haushalt zu nutzen. Zu Beginn der Markteinführung der Smart Meter im Januar 2020 hatten sich erst 36 % der Menschen in Deutschland offen gegenüber dieser Technologie gezeigt. Das zeigen Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.005 Personen in Deutschland ab 18 Jahren. „Für eine erfolgreiche Energiewende ist die Digitalisierung entscheidend. Nur mit Smart Grids kann die Energie aus Sonne und Wind mit hohen und zugleich wechselhaften Verbräuchen durch E-Autos oder Wärmepumpen ausbalanciert werden. Smart Meter sind der Schlüssel für eine nachhaltige, digital gesteuerte Energieversorgung“, sagt Bitkom-Präsidiumsmitglied Matthias Hartmann.

28 % können den eigenen Stromverbrauch nicht beziffern

Die Menschen in Deutschland beschäftigen sich zunehmend mit ihrem Stromverbrauch und wünschen sich mehr Durchblick und Transparenz. Aktuell kann zwar noch immer mehr als ein Viertel der Deutschen (28 %) nicht beziffern, wie hoch der Stromverbrauch im eigenen Haushalt pro Jahr ist, allerdings ist dieser Anteil im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückgegangen. 2022 wussten sogar 40 % nicht, wie viele Kilowattstunden ihr Haushalt in etwa verbraucht, 2023 waren es noch 32 %. Über alle Befragten hinweg, die ihren jährlichen Verbrauch an Haushaltsstrom in 2024 grob beziffern konnten, beläuft sich der durchschnittliche Wert auf rund 3.000 kWh pro Jahr.

Auch die Wechseldynamik ist hoch: 18 % haben sich im vergangenen Jahr für einen neuen Stromanbieter entschieden. Die Gründe sind vielfältig, aber ausschlaggebend war in vielen Fällen das Geld: Bei 77 % derjenigen, die ihren Anbieter gewechselt haben, war der neue schlichtweg günstiger als der vorherige, 42 % wurde eine Wechselprämie angeboten und 21 % aus dieser Gruppe wechseln ohnehin regelmäßig, um Geld zu sparen. Aber auch spezielle Tarife sind für einen Anbieterwechsel Ausschlag gebend: Die Hälfte (52 %) ist wegen eines Ökostrom-Tarifs gewechselt, schon ein Zehntel (10 %) wollte einen dynamischen Stromtarif und 6 % sind gewechselt, weil der neue Anbieter einen Wallbox-Tarif im Portfolio hat.

Bereitschaft zum Energiesparen bleibt hoch

Die Bereitschaft zum Energiesparen ist gegenüber 2023 zwar leicht gesunken, bewegt sich aber weiterhin auf sehr hohem Niveau. 83 % der Deutschen ab 18 Jahren sparen bewusst Energie ein, vor einem Jahr traf dies noch auf 89 % zu. 79 % wünschen sich hierfür aber deutlich mehr Durchblick und sagen: Ich möchte meinen Stromverbrauch so einfach ablesen können wie den Datenverbrauch an meinem Handy oder den Spritverbrauch im Auto. „Für eine erfolgreiche Energiewende muss die Energieeffizienz in Deutschland insgesamt deutlich gesteigert werden. Die Haushalte können und wollen ihren Teil dazu beitragen – brauchen aber mehr Informationen und praktische Hilfestellung“, betont Hartmann.

Gefragt danach, welche zusätzlichen Informationen über Stromverbrauch und -kosten sie konkret interessieren würden, nennen drei Viertel (77 %) die Verbräuche einzelner Geräte, um so die Stromfresser im Haushalt identifizieren zu können. 56 % wüssten gern, wie viel CO2 ihr eigener persönlicher Verbrauch verursacht. Der eigene Stromverbrauch in bestimmten Zeiträumen wäre für 46 % der Befragten interessant. Nur 11 % sind an gar keinen zusätzlichen Informationen zu ihrem Stromverbrauch interessiert.

Eine App, die per Smartphone oder Tablet Bescheid gibt, wenn der Strom durch viel Wind- und Sonnenenergie am eigenen Wohnort gerade besonders klimafreundlich ist – das interessiert viele Menschen sehr. Aktuell ist das Angebot an solchen Apps noch sehr überschaubar: Erst 2 % haben eine solche Anwendung auf ihrem Gerät installiert. 59 % können sich die Nutzung einer solchen App jedoch künftig vorstellen – und nur 18 % schließen dies aus. 16 % nutzen generell keine Apps, verfügen also über kein Smartphone oder Tablet.

Drei Viertel sorgen sich vor Hacker-Angriffen auf das Stromnetz

Bei drei Vierteln (78 %) gibt es jedoch die Sorge, dass Hacker ein digitalisiertes Stromnetz lahmlegen könnten. Die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher (52 %) fürchtet die Gefahr eines Blackouts. „Das deutsche Stromnetz ist eines der zuverlässigsten der Welt. Großflächige oder gar komplette Blackouts sind seit Jahrzehnten ausgeblieben und bleiben auch künftig extrem unwahrscheinlich“, betont Hartmann. „Klar ist aber:  Energieversorger müssen sich angesichts anhaltender Warnungen vor Cyberattacken besonders schützen. Die IT-Sicherheit muss weiter gestärkt werden, um frühzeitig Angriffe auf kritische Infrastrukturen erkennen und abwehren zu können.“

(Bitkom vom 18.03.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)


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