• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Geschäftsklima steigt weiter: Venture Capital-Markt mit gutem Start ins neue Jahr

22.05.2021

Geschäftsklima steigt weiter: Venture Capital-Markt mit gutem Start ins neue Jahr

Beitrag mit Bild

© WrightStudio/fotolia.com

Die positive Entwicklung des Geschäftsklimas im Venture Capital-Markt geht auch im neuen Jahr weiter. Im ersten Quartal 2021 legt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments im Beteiligungsmarkt um 11,5 Zähler auf 27,8 Saldenpunkte zu. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage legt dabei deutlich stärker zu als die Geschäftserwartungen, so das aktuelle German Venture Capital Barometer vom Bundesverband deutscher Kapitalgesellschaften e.V. (BVK) und der KfW.  Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage steigt um 16,4 Zähler auf 31,9 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartung um 6,5 Zähler auf 23,7 Saldenpunkte. Mit dem Anstieg kommt der Indikator seinem bisherigen Bestwert aus dem dritten Quartal 2018 von 34,5 Saldenpunkten wieder sehr nahe.

Nur ein Jahr nach dem coronabedingten Einbruch des Geschäftsklimas sind fast alle Klimaindikatoren für das Marktumfeld wieder im positiven Bereich – viele sogar knapp unter ihren Bestmarken. Besonders stark legte im ersten Quartal 2021 das Fundraisingklima sowie die Beurteilung der Exitmöglichkeiten zu. Das Fundraisingklima dürfte von den Fortschritten bei der Implementierung des Zukunftsfonds beflügelt worden sein. Ein weiterer Grund, der auch den kräftigen Anstieg bei der Beurteilung der Exitmöglichkeiten beeinflusst haben dürfte, ist die Ankunft des US-SPAC-Booms in Europa. Bei Special Purpose Acquisition Companies (SPACs) handelt es sich um Mantelgesellschaften, die zunächst Kapital über einen Börsengang einsammeln, um dieses anschließend in zuvor nicht festgelegte Unternehmen zu investieren. Für das zu übernehmende Unternehmen ist der Kauf durch einen SPAC eine Alternative zu einem herkömmlichen Börsengang. Ob SPACs dauerhaft als Exitvariante zur Verfügung stehen werden, bleibt aber laut der Studienautoren abzuwarten.

Beurteilungen der Klimaindikatoren für Fundraising, Bereitschaft für Neuinvestitionen und Exits steigen kräftig

Die dynamische Entwicklung bei Fundraising und Exits scheint auch die Bereitschaft für Neuinvestitionen erhöht zu haben. Deren Beurteilung ist auf ein neues Hoch geklettert – sicherlich auch wegen der Qualität und der Stärke des Venture Capital-Dealflows, deren Beurteilungen ebenfalls knapp unter Bestwert gestiegen sind. Die hohe Unsicherheit darüber, wie hart Start-ups von der Krise betroffen sind, hat zu Pandemiebeginn die Einstiegsbewertungen belastet. Da viele digitale Start-ups eher zu den Krisengewinner zählen dürften, beurteilen Investoren die zuletzt steigenden Einstiegsbewertungen aber wieder zunehmend schlechter, stellt das German Venture Capital Barometer fest.

Qualität und Quantität des Dealflows knapp unter Bestwerten

Der Stimmungsaufschwung auf dem Venture Capital-Markt, den die Studienautoren am Ende des Jahres 2020 beobachten konnten, hat sich im ersten Quartal 2021 fortgesetzt. Die sehr gute Bewertung des Dealflows durch die Venture Capital-Investoren ist dabei besonders erfreulich. Denn ein aussichtsreicher Dealflow legt die Basis für erfolgversprechende VC-Investitionen. Die Indikatoren für Qualität und Quantität des Dealflows liegen nur knapp unter ihren Bestwerten. Darin könnte sich widerspiegeln, dass die Corona-Krise für viele Start-ups ein Nachfrage-Beschleuniger ist, weil sie die Bedarfe für deren innovativen Lösungen sichtbar macht. Hier gibt es laut des German Venture Capital Barometers Chancen für Investitionen.

Marktumfeld so gut wie seit 2018 nicht mehr

Die schnelle Rückkehr der allgemeinen Marktstimmung und der wichtigsten Indikatoren in Richtung ihrer historischen Höchstwerte zeigen, dass Venture Capitalisten und Start-ups die Corona-Pandemie endgültig hinter sich gelassen haben und nach vorn schauen, stellen die Studienautoren fest. Erfreulich ist die optimistischere Einschätzung beim Fundraising und des lange sehr kritisch bewerteten Exit-Umfelds. Steigende Bewertungen versprechen attraktive Verkaufspreise. Die Börse wird wieder als realistische Exit-Option gesehen, dank sich füllender IPO-Pipeline und durch die SPAC-Diskussion. Die deutlich kritischere Sicht der Venture Capital-Unternehmen auf die steuerlichen Rahmenbedingungen verwundert nicht. Mit dem Fondsstandortgesetz blieb die Bundesregierung hinter den Erwartungen zurück und verpasste die große Chance, sowohl beim Thema Mitarbeiterbeteiligungen für Start-ups als auch bei der Umsetzbesteuerung von Fondsmanagementleistungen international wettbewerbsfähige Regelungen einzuführen, so das Fazit der Autoren des German Venture Capital Barometers.

Weitere Informationen zum German Venture Capital Barometer sind hier abrufbar.

(Pressemitteilung KfW vom 21.05.2021)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

© Coloures-Pic/fotolia.com

12.06.2025

Warum Finanzabteilungen trotz Automatisierungspotenzial analog bleiben

Deutsche Finanzabteilungen sind in den vergangenen Jahren digital geworden, viele aber nicht ausreichend. Eine Studie von Moss legt offen: 49 % der Buchhaltungs- und Finanzteams sind laut eigenen Angaben weitgehend digitalisiert. Das heißt: Mehr als die Hälfte der Unternehmen arbeitet weiterhin mit manuellen Prozessen, etwa bei Rechnungen, Spesen oder Belegmanagement. Das sind die Ergebnisse einer Studie

Warum Finanzabteilungen trotz Automatisierungspotenzial analog bleiben
Meldung

© anyaberkut/fotolia.com

12.06.2025

Managerhaftung geprägt von wachsender Cyberbedrohung

Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden – für 88 % sind Cyber-Attacken und für 86 % Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle „Directors’ and Officers’ Liability Survey“ des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie,

Managerhaftung geprägt von wachsender Cyberbedrohung
Meldung

©peshkova/123rf.com

11.06.2025

Studie zu KI in Banken: Mehr Innovation, aber höhere Risiken

Praktisch jede Bank weltweit (99 %) hat bereits Generative AI in irgendeiner Form implementiert, 6 von 10 sind allerdings bislang unzufrieden mit dem wirtschaftlichen Nutzen. Dies ist das Ergebnis einer globalen Studie, die Economist Impact im Auftrag von SAS, einem Anbieter von Lösungen für Daten und künstliche Intelligenz (KI), durchgeführt hat. Generative AI als zweischneidiges Schwert

Studie zu KI in Banken: Mehr Innovation, aber höhere Risiken

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank