• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Große Unterschiede bei Gründern in Deutschland

26.11.2015

Große Unterschiede bei Gründern in Deutschland

Autokonzerne auf der Überholspur

Corporate Finance

Die Gründungstätigkeit in Deutschland ist regional sehr unterschiedlich und auch bei anderen Gründungsmerkmalen wie Branchenstruktur, Frauenbeteiligung oder Motiv der Gründer sind regionale Unterschiede festzustellen.

Eine aktuelle Analyse von KfW Research zeigt die starken regionalen Unterschiede bei Gründungen in Deutschland. „Die Gründungslandschaft ist sehr vielfältig, das hat unsere Untersuchung eindrucksvoll bestätigt“, bestätigt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. „In Ballungsräumen zum Beispiel profitieren vor allem Dienstleister und Handel von kurzen Wegen. In Regionen mit starken Arbeitsmärkten stehen Jobangebote in Konkurrenz zur eigenen Selbstständigkeit.“

Es kann aufgrund ähnlicher Gründer- und Projektmerkmale in etwa vier Ländergruppen unterschieden werden:

1. Die nördlichen Flächenländer Niedersachen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein und Mitteldeutschland mit Thüringen. Hauptmerkmale:

  • geringe bis mittlere Gründerquote
  • mittlerer bis hoher Anteil von Gründern in gewerblichen Tätigkeitsfeldern
  • chancendominierte Motivlage

2. Die süd- und westdeutschen Flächenländer wie Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Hauptmerkmale:

  • mittlere bis hohe Gründerquote
  • hoher Nebenerwerbsanteil
  • mittlerer Anteil von Gründern in freiberuflichen Tätigkeitsfeldern

3. Die östlichen Flächenländer Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Hauptmerkmale:

  • geringe Gründerquote
  • sehr hoher Anteil von Gründern in gewerblichen Tätigkeitsfeldern
  • hoher Vollerwerbsanteil
  • eher notdominierte Motivlage

4. Die Stadtstaaten Berlin und Hamburg. Hauptmerkmale:

  • sehr hohe Gründerquote
  • hoher Anteil von Gründern in freiberuflichen Tätigkeitsfeldern
  • ausgeglichene Chance-Not-Motivlage

Trotz der großen regionalen Unterschiede gibt es zumindest zwei Punkte, die die Gründungstätigkeit in den einzelnen Bundesländern gleichermaßen beeinflussen: Gründungsplaner verwerfen ihr Vorhaben am häufigsten nach der Abwägung des finanziellen Risikos einer Existenzgründung (bundesweit 42 %). Danach spielt die Umsetzung der Gründungsfinanzierung, bei der in vielen Fällen externe Kapitalgeber von der Gründungsidee überzeugt werden müssen, für Planabbrüche am zweithäufigsten eine Rolle (bundesweit 35 %). „Unsere Untersuchung zeigt, dass Risiko und Finanzierung überall am häufigsten als Hürde wahrgenommen werden“, sagt Dr. Zeuner. „Den Zugang zu Finanzmitteln zu erleichtern, ist daher einer der wesentlichen Ansatzpunkte um die Gründungsaktivität zu unterstützen.“

(KfW PM vom 27.11.2015/ Viola C. Didier)


Redaktion

Weitere Meldungen


Künstliche Intelligenz, KI, AI
Meldung

©peshkova/123rf.com

25.04.2024

KI in der Finanzabteilung? Deutsche CFOs skeptisch

Im März dieses Jahres hat die EU das weltweit erste KI-Gesetz verabschiedet, das die Entwicklung vertrauenswürdiger KI unterstützen soll. Diese Initiative entspricht der teilweise noch vorherrschenden Skepsis in der Wirtschaft. Denn die Finanzentscheider in deutschen Unternehmen trauen der neuen Technologie noch nicht über den Weg. Mehr als 44 % stehen dem Einsatz von KI in Finanzprozessen

KI in der Finanzabteilung? Deutsche CFOs skeptisch
Wachstum, Investition, Erfolg
Meldung

©Maksim Kabakou/fotolia.com

24.04.2024

Bundesregierung hebt Wachstumsprognose leicht an

Bundesminister Robert Habeck hat die Frühjahrsprojektion der Bundesregierung vorgelegt. Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass die deutsche Wirtschaft im Frühjahr 2024 an einem konjunkturellen Wendepunkt steht. Während die beiden vergangen Jahre infolge des Energiepreisschocks durch eine weitgehende wirtschaftliche Stagnationsphase geprägt waren, haben sich seit Jahresbeginn zunehmend die Auftriebskräfte verstärkt. Reales BIP-Wachstum von 1,0 %

Bundesregierung hebt Wachstumsprognose leicht an
KI, Künstliche Intelligenz, Roboter, Zukunft, Industrie 4.0
Meldung

©Alexander Limbach/fotolia.com

24.04.2024

Deutsche Führungskräfte unterschätzen KI

Die deutsche Wirtschaft ist noch nicht ausreichend auf den Wandel vorbereitet, den generative Künstliche Intelligenz (GenAI) für ihre Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze bedeutet. Zugleich wird die Auswirkung durch GenAI auf das eigene Geschäft als vergleichsweise gering erachtet. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der vierteljährlich erscheinenden Studie „State of Generative AI in the Enterprise“, für die das

Deutsche Führungskräfte unterschätzen KI
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank