Globale Investitionen in Smart Manufacturing sind zwischen 2013 und 2018 um das 14-fache gestiegen und die Anzahl der Finanzierungsrunden hat sich allein in Europa zwischen 2013 und 2017 verfünffacht, so der Report „Smart Manufacturing: The Rise of the Machines“, den das M&A-Beratungs- und Tech-Investitionsunternehmen GP Bullhound veröffentlicht hat. Der IndustryTech-Report liefert eine detaillierte Analyse über die Konzepte und Trends der Produktion von morgen.
Laut der Studie liegt der Anteil europäischer Unternehmen im Weltmarkt für Smart Manufacturing und Factory Automation derzeit bei rund 30%. Der europäische Markt für Factory Automation, der immer mehr Unternehmen aus den Bereichen Smart Factories, IoT und Digital Design sowie Simulation und Integration beheimatet, wird mittlerweile mit 22 Mrd. Euro bewertet und liegt damit noch vor den USA (18 Mrd. Euro). Siemens und Bosch gehören weltweit zusammen mit anderen Industriegiganten wie General Electric und Technologiefirmen wie Intel, Alphabet und Microsoft zu den aktivsten Plattform-Investoren.
Zahl der Finanzierungsrunden hat sich in Europa zwischen 2013 und 2017 verfünffacht
Die Zahl der europäischen Finanzierungsrunden im Bereich Smart Manufacturing ist in den letzten Jahren enorm gestiegen und erreichte 2016 mit 95 Transaktionen ihren Höhepunkt – das waren fünfmal so viel wie 2013. Betrachtet man allerdings nicht die Anzahl, sondern den Gesamtbetrag der Finanzierungen, zeigt sich ein anderes Bild: Europa hängt im Vergleich zu den USA und China deutlich hinterher, denn US-amerikanische Unternehmen haben zwischen 2013 und 2018 das Fünffache und asiatische Firmen nahezu das Doppelte der in Europa investierten Beiträge erhalten.
Smart Manufacturing-Unternehmen erhielten 2018 über 5,9 Mrd. Euro an Venture Capital-Mitteln
Weltweit lag das Investitionsvolumen in Smart Manufacturing-Unternehmen im letzten Jahr laut Report bei 5,9 Mrd. Euro – eine 14-fache Steigerung gegenüber den 0,4 Mrd. Euro, die im Jahr 2013 investiert wurden. Das Potenzial für Wertsteigerungen für Anteilseigner durch Smart Manufacturing werden auf rund 1,8 Billionen Euro geschätzt.
Europas Fähigkeiten im Industrie 4.0 Markt sind nach Aussage der Studienautoren kontinuierlich gewachsen und die Anzahl von Finanzierungsrunden hat sich deutlich erhöht, während das gesamte Finanzierungsvolumen allerdings weit hinter den Vereinigten Staaten und China zurückbleibt. Somit werden europäische Firmen zu einem wichtigen Übernahmeziel für US-amerikanische und asiatische Unternehmen. Durch rapide Fortschritte in der Vernetzung von Software, künstlicher Intelligenz und automatisierter Fertigung wird „Smart Manufacturing“ unsere Lebenswirklichkeit nachhaltig verändern. Angesichts der Bedeutung des produzierenden Gewerbes für Europa und insbesondere Deutschland, wird es von immenser Wichtigkeit sein, dass Europa eigene Plattformen schafft, um weiterhin ein führender Standort im produzierenden Gewerbe zu bleiben, so die Studienautoren.
Smart Manufacturing einer der global am dynamischsten wachsenden Märkte
Deutlich wird zudem, dass Smart Manufacturing als die jüngste Reinkarnation der “Smart Enterprise Wave” gesehen werden kann, einem der momentan global bedeutendsten Technologietrends. Bislang konzentrierten sich Automatisierungsbestrebungen größtenteils auf Robotik – Smart Manufacturing geht aber noch einen Schritt weiter und befasst sich mit den zusätzlichen Ebenen der intelligenten Designs und Algorithmen, Software-Elementen, KI, Computer Vision, agilen Infrastrukturen, IoT und zusätzlichen Fertigungsmethoden.
Der Report benennt vier große Standorte von weltweiter Relevanz im Bereich Manufacturing: China, Europa, Japan und die Vereinigten Staaten. Dabei wird deutlich, dass China bei der Innovation von Smart Manufacturing rasch aufholt. Daten aus dem Jahr 2016 belegen, dass China mit 355 Mrd. Euro deutlich mehr für Forschung und Entwicklung ausgibt als Europa (288 Mrd. Euro) und fast so viel wie die USA (361 Mrd. Euro). Damit tätigt China im Segment Smart Manufacturing in 2016 unter allen vier dominierenden Weltregionen die höchsten F&E-Ausgaben relativ zum BIP (Bruttoinlandsprodukt) der Region.
Der vollständige Report „Smart Manufacturing – The Rise of the Machines” steht hier zum Download bereit.
(Pressemitteilung GP Bullhound vom 19.06.2019)
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