• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Investoren setzen auf Wachstum bei Pharma und Medizintechnik

17.06.2016

Investoren setzen auf Wachstum bei Pharma und Medizintechnik

Beitrag mit Bild

Corporate Finance

Die führenden Pharma- und Medizintechnikunternehmen waren in den vergangenen fünf Jahren extrem attraktiv für Investoren: Sie verdoppelten ihre Anlegergelder, obwohl ihre Umsätze um 1,5% zurückgingen. Von 2010 bis 2015 sahen sich die Unternehmen mit höheren Zulassungs- und Erstattungshürden konfrontiert und waren starkem Kostendruck ausgesetzt. Dies zeigt die Studie „Growing in a Fishbowl“ der Boston Consulting Group (BCG), in der die 15 führenden Pharma- und Medizintechnikunternehmen untersucht werden.

Der jährliche, am Total Shareholder Return (TSR) gemessene Wertzuwachs der Gesundheitsunternehmen von jeweils 19% in den vergangenen fünf Jahren stammt vor allem aus internen Kostensenkungsprogrammen. Wichtige Werttreiber waren darüber hinaus das Dividendenwachstum sowie die positive Bewertung der künftigen Produktpipeline durch die Investoren.

Investoren erwarten Wachstum bei Pharma- und Medizintechnikunternehmen

Judith Wallenstein, Partnerin bei BCG und Koautorin der Studie, erläutert: „Der Erwartungsdruck der Investoren auf die Pharma- und Medizintechnikunternehmen ist gewaltig. Da langfristig Wertzuwachs stark mit Wachstum korreliert, steht Wachstum ganz oben auf der CEO-Agenda.“

 Vier Wachstumsmodelle für die unter Druck geratene Branche

Ausgehend von vier vielversprechenden organischen Wachstumsmodellen, ermittelt die BCG-Studie für die Branche ein Steigerungspotenzial von über einer Billion USD bis 2020:

Fundamentale Innovationen auf Basis wissenschaftlichen Fortschritts durch Produkte, die eine Therapie verbessern, stellen mit 250 bis 350 Mrd. USD das größte Wachstumspotenzial dar. Dabei geht es z.B. um Durchbrüche in der Behandlung viraler Erkrankungen, um Immuntherapien in der Onkologie sowie um Fortschritte in Kardiologie und Orthopädie. Finanziert werden solche neuen Therapien von den öffentlichen Gesundheitssystemen der Industrieländer.

Einsparungen von 150 bis 350 Mrd. USD durch kostensparende Pro­dukte entlasten die öffentlichen Gesundheitsbudgets. Dazu zählen zum einen Produkte, die die Einkaufspreise senken, etwa Generika, Biosimilars oder güns­tigere Medizintechnikprodukte. Zum anderen handelt es sich um innovative Produkte und Dienstleistungen, die Arbeitszeit sparen, z.B. um den Einsatz von Robotik im Krankenhaus und die Ausweitung von Telemedizin und Heimpflege.

Selbstzahler-Produkte wie Diagnosetests und -geräte, Seh- und Hörhilfen wachsen im boomenden Health- und Wellness-Bereich mit 240 bis 300 Mrd. USD am schnellsten. Immer mehr Patienten sind bereit, für Gesundheitsangebote, die für sie einen erkennbaren Mehrwert darstellen, selbst zu zahlen – vor allem vor dem Hintergrund beschränkter öffentlicher Gesundheitsbudgets.

Ein Wachstumspotenzial von 180 bis 200 Mrd. USD liegt in den geringer entwickelten Ländern: Hier liegt der Fokus auf der Stärkung der Gesundheitssysteme – oft in Partnerschaft mit Regierungen oder Nichtregierungsorganisationen sowie lokalen Unternehmen.

Wachstumsschwache Unternehmen laufen Gefahr, Übernahmekandidaten zu werden

„Wir sehen ein starkes Wachstumspotenzial in der Branche. Der Erwartungsdruck der Investoren ist entsprechend hoch. Unternehmen, denen es nicht gelingt, über eines dieser vier Modelle nachhaltiges Wachstum zu generieren, laufen Gefahr, zu möglichen Übernahmekandidaten zu werden“, warnt Judith Wallenstein.

Die Studie finden Sie hier zum Download.

(Pressemitteilung Boston Consulting Group vom 10.06.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©peterschreibermedia/123rf.com

25.07.2024

Schwache Entwicklung bei wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit

Mehr als vier Jahre internationaler Krisen, geprägt durch die Corona-Pandemie, den russischen Überfall auf die Ukraine, die dadurch ausgelöste, gerade abgeebbte Inflationswelle sowie wachsende geopolitische Spannungen, haben deutliche negative Spuren bei zentralen Kenngrößen wirtschaftlicher, staatlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit in Deutschland hinterlassen. Die Bundesregierung hat zwar mit hohem Aufwand, darunter weit verbreitete Kurzarbeit, Unterstützungszahlungen und

Schwache Entwicklung bei wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit
Meldung

© alexlmx/fotolia.com

24.07.2024

German Private Equity Barometer Q2 2024

Stimmungseinbruch auf dem deutschen Private Equity-Markt: Kurz vor dem Überschreiten seines langjährigen Durchschnitts bricht das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt wieder ein. Der Geschäftsklimaindikator verliert im zweiten Quartal 2024 20,6 Zähler auf -23,4 Saldenpunkte. Einen ähnlich starken Einbruch gab es bereits vor Jahresfrist im zweiten Quartal 2023. Insbesondere die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fällt

German Private Equity Barometer Q2 2024
Meldung

©lassedesignen/fotolia.com

23.07.2024

KI-investierende Unternehmen warten auf Renditen

Etwa 40 % der Unternehmen, die in KI investiert haben, warten noch auf nennenswerte Renditen. Dies zeigen aktuelle Studiendaten. Wenig verwunderlich: viele Investments zahlen sich erst auf lange Sicht aus. Covello von Goldman Sachs ist jedoch alles andere als überzeugt davon, dass sich jene Investments überhaupt einmal auszahlen werden. „Bei den meisten technologischen Umwälzungen in der

KI-investierende Unternehmen warten auf Renditen

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank