04.07.2023

IPOs in Deutschland bleiben aus

Autokonzerne auf der Überholspur

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Kein Unternehmen wagt im zweiten Quartal 2023 den Schritt auf das Frankfurter Parkett. Der Börsengang von Thyssenkrupp Nucera gilt als Gradmesser für mögliche Emissionen im zweiten Halbjahr.

Der deutsche Emissionsmarkt kommt 2023 bislang nicht in Schwung: Im zweiten Quartal verzeichnete die Frankfurter Börse keine einzige Erstnotiz. Auch die Kapitalerhöhungen verharren auf tiefem Niveau. Einziger Lichtblick ist die deutliche Erholung der Investmentgrade-Fremdkapitalemissionen. Der für Anfang Juli geplante Börsengang von Thyssenkrupp Nucera könnte aber den Start in ein aus Emissionssicht besseres zweites Halbjahr markieren. Zu diesen Ergebnissen kommt die Analyse „Emissionsmarkt Deutschland“, für die das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PwC vierteljährlich die Aktienneuemissionen an der Börse Frankfurt erfasst.

Aktienmarktumfeld zuletzt stabilisiert

„Im ersten Halbjahr 2023 war die Situation am Aktienmarkt geprägt von Rezessionsängsten und der Unsicherheit, inwiefern es den Zentralbanken gelingt, die Inflation zu bekämpfen. In den vergangenen Wochen scheint sich die Lage an den Kapitalmärkten aber stetig zu verbessern – dank der zuletzt eher zurückhaltenden Zinspolitik und positiven makroökonomischen Daten“, analysiert Stephan Wyrobisch, PwC-Experte für Kapitalmarkttransaktionen, die Lage. So ist der DAX seit Jahresbeginn um 12,5 % gestiegen und erreichte im Juni sogar ein neues Allzeithoch. Gleichzeitig ist die Volatilität – ebenfalls ein Indikator für Unsicherheit am Kapitalmarkt – derzeit vergleichsweise gering, was grundsätzlich Transaktionen begünstigen sollte. „Trotz der im ersten Halbjahr 2023 guten Indexperformance waren die Handelsvolumina eher gering und viele Investoren agierten sehr vorsichtig. Seit einigen Wochen beobachten wir, dass Fondsmanager wieder verstärkt in Aktien investieren“, so Wyrobisch.

Schwächstes erstes IPO-Halbjahr seit 2020

In Sachen Börsengänge war das zweite Quartal trotzdem eine Enttäuschung: Die Frankfurter Börse registrierte kein einziges Initial Public Offering (IPO). Bereits das erste Quartal verlief mau: Mit dem Internetdienstleister IONOS ging nur ein Unternehmen an die Börse und spielte dabei 389 Millionen Euro ein. Gemessen am Emissionsvolumen ist damit das erste Halbjahr 2023 der schwächste Jahresanfang seit dem durch Corona geprägten Jahr 2020.

Mit Beginn des dritten Quartals könnte es jedoch zu einem größeren IPO auf dem Frankfurter Parkett kommen: Mitte Juni hat Thyssenkrupp angekündigt, seine Wasserstofftochter Thyssenkrupp Nucera noch vor der Sommerpause an die Börse bringen zu wollen. Die Transaktion ist seit längerem in der Pipeline, wegen schwieriger Marktbedingungen aber verschoben worden. „Wenn diese Transaktion gelingt, sind wir zuversichtlich, dass weitere Börsengänge in der zweiten Jahreshälfte und Anfang 2024 folgen werden“, so das Fazit des Kapitalmarktexperten.

(PwC vom 30.06.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)


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