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04.05.2023

KfW-ifo-Kredithürde: Kreditzugang im Mittelstand verbessert sich leicht

Ein Viertel der kleinen und mittleren Unternehmen berichtet von restriktivem Bankenverhalten. Die Nachfrage nach Krediten bleibt aber weiter auf niedrigem Niveau.

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©ferkelraggae/fotolia.com

Nach dem Rekordhoch der Kredithürden im Schlussquartal 2022 kamen kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland zu Jahresbeginn wieder leichter an Bankfinanzierungen. Die KfW-ifo-Kredithürde sinkt im ersten Quartal um 5,8 Prozentpunkte auf 25,5 %. Damit empfindet jedoch nach wie vor ein Viertel der Mittelständler, die eine Bankfinanzierung nachfragen, das Verhalten der Kreditinstitute als restriktiv. Dieser Anteil liegt über dem langfristigen Schnitt. Positiv ist jedoch zu werten, dass die Kreditverhandlungen gegenüber dem Vorquartal für alle Wirtschaftsbereiche einfacher wurden.

Kredithürde bei Großunternehmen sinkt auf 14,5 %

Bei den Großunternehmen fällt die Entspannung beim Kreditzugang noch stärker aus. Insgesamt geht die Kredithürde für die großen Firmen um fast 10 Prozentpunkte auf nur noch 14,5 % zurück. Allerdings gibt es anders als im Mittelstand beträchtliche Unterschiede zwischen den Wirtschaftsbereichen: Während die Banken ihre Kreditvergabepolitik für große Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes deutlich lockerten (-22 Prozentpunkte), kam es für die Firmen des Baugewerbes (+7,7 Prozentpunkte) und des Einzelhandels (+16,2 Prozentpunkte) zu deutlichen Verschärfungen. In den letzten Monaten ist die Wahrscheinlichkeit von Energieengpässen und anhaltend extremen Energiepreisen gesunken.

Der Anteil der Unternehmen, die überhaupt Kreditgespräche mit Banken führen, bewegt sich seit inzwischen zwei Jahren mit Schwankungen seitwärts. Während sich unter den kleinen und mittleren Unternehmen im ersten Quartal 20,9 % (+1,6 Prozentpunkte) um ein Bankdarlehen bemühten, traf dies auf 28,8 % (-0,4 Prozentpunkte) der Großunternehmen zu. Die Kreditnachfrage in beiden Größenklassen liegt somit anhaltend unterhalb des langfristigen Durchschnitts.

Aufhellung der Risikolage

„Die Entschärfung der Energiekrise in den letzten Monaten führt zu einer Aufhellung der Risikolage, die mit verbessertem Kreditzugang einher geht“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Gleichzeitig bleibt die Kreditnachfrage weiter ohne klaren Trend auf niedrigem Niveau. Die Entspannung an den Energiemärkten und das Abklingen der Lieferengpässe reduzieren den krisenbedingten Liquiditätsbedarf. Damit schwächt sich der treibende Faktor für die starke Kreditvergabe ab. Zugleich stehen die nach wie vor schwachen Konjunkturaussichten und hohe Kreditkosten einem Anziehen der Nachfrage nach Investitionsfinanzierungen entgegen. Die im letzten Jahr beobachteten zweitstelligen Zuwächse beim Kreditneugeschäft mit Unternehmen dürften sich nun rasch zurückbilden.“

(KfW/KfW Research vom 02.05.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)


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