Klimaschutz bietet Chancen für die Wettbewerbsfähigkeit und die Resilienz der deutschen Wirtschaft, denn der globale Markt für saubere Technologien wächst rasant. Sowohl die Nachfrage nach sauberen Technologien als auch der Kapitalzufluss in diesen Sektor stiegen zwischen 2010 und 2022 sowie zwischen 2019 und 2024 sehr dynamisch (im Durchschnitt um 7,3 % beziehungsweise 9,6 % pro Jahr). Hält der aktuelle Trend an, wird sich das Marktvolumen in weniger als zehn Jahren verdoppeln. Bis zum Jahr 2045 gehen Prognosen sogar von einer Vervierfachung aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie, die KfW Research und Deloitte kurz vor der 30. Weltklimakonferenz (COP30) veröffentlicht haben.
Investitionen in Klimaschutz lohnen sich
Die heimischen Branchen für saubere Technologien befinden sich auf den Weltmärkten in einer guten Ausgangslage. Aktuell liegt der Anteil deutscher Green-Tech-Exporte am Welthandel bei 13 % – das ist deutlich mehr als Deutschlands Anteil an den weltweiten Exporten insgesamt (gut 7 %). Der Green-Tech-Anteil an der inländischen Bruttowertschöpfung beträgt 9 % und der Anteil an den deutschen Exporten 8 %. Bei Arbeitsplätzen sind es 7,5 %. Im Fokus stehen Produkte zur Erzeugung, Speicherung und Nutzung sauberer Energie, industrielle Dekarbonisierung, Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft sowie neue Werkstoffe, etwa im Bereich der Windkraft für Rotorblätter und in der Chipproduktion.
Investitionen in Klimaschutz lohnen sich auch, weil die erwarteten Kosten des Nicht-Handelns die erforderlichen Investitionen zur Begrenzung des Klimawandels übersteigen. So haben sich klimabedingte Schäden weltweit in den vergangenen fünf Jahren auf mehr als eine Billion US-Dollar summiert (Quelle: Emergency Events Database). Zugleich zeigen aktuell 88 % der global tätigen Investoren Interesse an Investitionen in Nachhaltigkeit.
Integration von Nachhaltigkeit stärkt Widerstandsfähigkeit
„Kurz vor der UN-Klimakonferenz ist es wichtig, die wirtschaftlichen Chancen von sauberen Technologien zu betonen“, sagte Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW. Trotz des Ausstiegs der USA aus dem Pariser Klimaabkommen hätten sich Länder, die für rund drei Viertel der globalen Wirtschaftsleistung und CO2-Emissionen verantwortlich sind, zum Erreichen von Treibhausgas-Neutralitätszielen verpflichtet. „Die Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie stärkt die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen, reduziert Risiken und schafft langfristigen Wert. Investitionen in Umwelttechnologien bieten Unternehmen die Teilnahme an schnell wachsenden Märkten.“ Deutschland verfügt in vielen dieser Bereich über bedeutende Innovationspotenziale, steht jedoch im internationalen Wettbewerb unter Druck und muss seine Innovationskraft weiter stärken.
Die vollständige Studie „Die wirtschaftlichen Vorteile von Klimaschutz – Chancen der Dekarbonisierung für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum // The economic benefits of climate action: How decarbonization can enhance competitiveness and growth“ können Sie hier herunterladen.
(KfW Research vom 27.10.2025 / RES JURA Redaktionsbüro – vcd)

