Über 70% der Befragten erwarten die meisten Transaktionen im Bereich Technologie, Medien, Telekommunikation. Die geringste Aktivität sehen sie in den Sparten Energie, Bergbau und Versorgungsunternehmen. Der geographische Schwerpunkt wird nach Überzeugung der M&A-Experten eindeutig im asiatisch-pazifischen Raum (ohne Japan) liegen. Nordamerika folgt auf dem zweiten Platz.
Höhere Anforderungen bei der Risikoprüfung
Mit höheren Anforderungen rechnen die Befragten im Bereich der Risikoprüfung. Über 90% geben an, dass zusätzliche Ressourcen für Due Diligence Prüfungen bereitgestellt werden müssen. Immaterielle Wirtschaftsgüter (Intellectual Property) gewinnen hier besonders an Bedeutung.
Transaktionsversicherungen müssen geopolitische und regulatorische Risiken stärker berücksichtigen
Bei der Risikobewertung treten politische Unsicherheiten und die geopolitische Lage deutlich in den Vordergrund. Über die Hälfte der Befragten setzte sie bereits vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs auf den ersten Platz, gefolgt von disruptiven Marktveränderungen. Dahinter folgen die Zinsentwicklung und regulatorische Veränderungen.
ESG-Kriterien werden bei Fusionen und Übernahmen wichtiger
Deutlich wichtiger werden bei Fusionen und Übernahmen die ESG-Kriterien. Hier sehen nahezu alle M&A-Experten einen Bedeutungszuwachs. Die gleiche Einschätzung gilt für den Bereich Steuern. Hier erwarten auch nahezu alle Befragten höhere Risiken und Belastungen. Dabei geht es um zahlreiche einzelne Faktoren. So werden zum Beispiel die Regeln zur Bekämpfung von Steuermissbrauch immer umfangreicher und komplexer.
Trotz aller Unsicherheiten erwarten die Studienautoren weiteres Wachstum im Bereich M&A, denn die Marktakteure verfügen über ausreichende Mittel, um bei sich bietenden Gelegenheiten schnell zuzugreifen. Um dies abzusichern, müssten Transaktionsversicherungen den komplexeren Anforderungen gerecht werden. Das bringe auch hier einen höheren Aufwand für Prüfungen und Risikoabschätzungen mit sich, so das Fazit der Studienautoren.
Die komplette Studie „M&A Risk in Review 2022“ kann hier abgerufen werden.
(Pressemitteilung Aon vom 14.06.2022)