Deutschlands Top-Konzerne haben sich in der Vergangenheit zu internationalen Schwergewichten entwickelt. Diese globalen Unternehmen erwirtschaften inzwischen mehr als die Hälfte ihres Umsatzes außerhalb Europas. Diese Internationalisierung hat deutschen Unternehmen ein starkes Wachstum und damit einhergehend Rekordzahlen bei Umsatz und Gewinnen ermöglicht. Es ist nur folgerichtig, dass sich die zunehmende Internationalität des operativen Geschäfts auch in der Zusammensetzung der Anteilseigner widerspiegelt, erklären die Studienautoren. Das heiße aber auch: Von den Dividenden-Ausschüttungen profitierten in erster Linie Anleger im Ausland.
Jede fünfte Aktie in den Händen nordamerikanischer Investoren
Während im Durchschnitt inländische Investoren 30% der DAX-Aktien halten, stellen Anteilseigner aus dem europäischen Ausland mit 24% die zweitgrößte Investorengruppe, gefolgt von nordamerikanischen Investoren, die 22% der Aktien halten.
Die Vereinigten Staaten sind für deutsche Top-Unternehmen nicht nur ein enorm relevanter Absatzmarkt. Auch einige sehr wichtige institutionelle Investoren haben hier ihren Sitz, die zunehmend aktiv Einfluss auf die geschäftliche Ausrichtung der deutschen Unternehmen nehmen, stellen die Autoren der Studie fest. Wenn mehr als jede fünfte Aktie der DAX-Konzerne in der Hand nordamerikanischer Investoren ist, zeige das auch die große Bedeutung der deutsch-amerikanischen Beziehungen und die starke wirtschaftliche Verflechtung.
Mindestens 27 von 51 Mrd. € fließen ins Ausland
In diesem Jahr schütteten die DAX-Konzerne insgesamt knapp 51 Mrd. € an ihre Aktionäre aus. Knapp 27 Mrd. € flossen ins Ausland – im Vorjahr waren 19,5 Mrd. € an ausländische Investoren ausgezahlt worden. Die Summe, die an inländische Anleger floss, stieg von 12,9 Mrd. € auf 18,3 Mrd. €.
Der Top-Dividendenzahler war in diesem Jahr Mercedes-Benz. Der Autokonzern schüttete insgesamt 5,4 Mrd. € an die Aktionäre aus – 3,5 Mrd. € gingen ins Ausland, 1,9 Mrd. € an Anleger aus Deutschland. Die zweithöchste Dividende zahlte die Allianz: Der Versicherungskonzern überwies seinen Anlegern insgesamt 4,4 Mrd. € – davon flossen 1,7 Mrd. € an inländische Investoren und 2,7 Mrd. € ins Ausland. Der Autokonzern BMW liegt mit 3,8 Mrd. € an dritter Stelle – 1,9 Mrd. € gingen an Anleger in Deutschland, 1,4 Mrd. € flossen ins Ausland, etwa 560 Mio. € lassen sich nicht zuordnen.
(Pressemitteilung EY vom 23.09.2022)