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12.01.2017

Schuldscheinmarkt schreibt 2016 neue Rekorde – „Bond to SSD“ treibt den Markt

Autokonzerne auf der Überholspur

Der seit 2013 anhaltende Boom des Schuldscheindarlehensmarkts hat sich 2016 fortgesetzt. Sowohl das Gesamtvolumen als auch die Anzahl erreichten neue Rekordstände.

Der seit 2013 anhaltende Boom des Schuldscheindarlehensmarkts (SSD-Markt) hat sich 2016 fortgesetzt. Sowohl das Gesamtvolumen (kurz vor Jahresende 2016 27 Milliarden Euro) als auch die Anzahl (insgesamt 122 Schuldscheindarlehen) erreichten neue Rekordstände. Das Research der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sieht als einen zentralen Markttreiber dafür den Trend „Bond to SSD“: Immer mehr Unternehmen, die eigentlich die Größe und Bonität für eine Anleiheemission besitzen, nehmen verstärkt auch den SSD-Markt in Anspruch. Zudem haben weder der Brexit noch die Wahlen in den USA, Österreich oder Italien den Aufwärtstrend merklich beeinträchtigt.

„Mit einem vorläufigen Volumen von 27 Milliarden Euro konnte der SSD-Markt seinen Rekordwert des Vorjahres deutlich, um 38 Prozent, toppen und damit auch die ursprünglichen Markterwartungen von 25 Milliarden Euro übertreffen“, sagte LBBW-Analyst Hans-Peter Kuhlmann. Das weiterhin niedrige Zinsniveau sowie die zunehmende Internationalisierung der Darlehensnehmerseite haben diese Entwicklung begünstigt. Der Auslandsanteil der Emittenten – in erster Linie aus Österreich, Frankreich und der Schweiz – erhöhte sich von 28 Prozent auf 41 Prozent im Jahr 2016. Das Volumen hat sich dabei auf knapp 10 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. „Dagegen hat das im Vorjahr noch stark zu beobachtende Thema Akquisitionsfinanzierung 2016 vergleichsweise an Bedeutung verloren“, ergänzte Kuhlmann.

Trend: „Bond to SSD“

Ganz entscheidend für die positive Marktentwicklung ist aus Sicht des LBBW Research, dass immer mehr Unternehmen, die bisher vor allem mit Anleiheemissionen aktiv waren, nun auch den SSD-Markt für sich entdecken. Diese Beobachtung teilt auch Christoph Zender, Leiter Corporate Capital Markets bei der LBBW: “Der Schuldschein gewinnt an Bedeutung – gerade als Alternative zur Anleiheemission und hier vor allem für Unternehmen, die unregelmäßig oder selten am Bondmarkt aktiv sind.“ Wesentliche Vorteile sind die aktuell sehr niedrigen Spreads im Schuldschein, die Verteilung der Darlehenstranchen auf verschiedene Laufzeiten sowie geringere Transaktionskosten und keine Notwendigkeit von Publizitätspflichten.

„Wir haben in den letzten Monaten zudem zahlreiche Debutemittenten gesehen, also Unternehmen, die erstmalig einen Schuldschein begeben haben. Auch das war mit ausschlaggebend für die Rekordzahl von insgesamt 122 neuen Schuldscheindarlehen im Jahr 2016“, erklärte Kuhlmann. Keine signifikanten Auswirkungen zeigten die Marktunsicherheiten in Folge des Brexit oder der Wahlen und Volkentscheide in den USA, Österreich oder Italien. „Im Vergleich zu den Kapitalmärkten lassen sich die Investoren und platzierenden Unternehmen weniger von kurzfristigen Marktturbulenzen beeinflussen“, sagte Kuhlmann. Das Durchschnittsvolumen der Emissionen erreichte 2016 einen Rekordwert von 222 Millionen Euro. Hauptausschlaggebend dafür waren vor allem mehrere große Schuldscheine mit einem Volumen von über 500 Millionen Euro im ersten Halbjahr.

2017: Volumen von 20 bis 25 Milliarden Euro realistisch

Für das kommende Jahr erwartet das LBBW Research gesamtwirtschaftlich die Fortsetzung eines verhaltenen, positiven Wachstumstrends in Deutschland sowie eine leichte Anhebung des Zinsniveaus am Kapitalmarkt. Vor diesem Hintergrund dürfte auch der SSD-Markt seine Erfolgsgeschichte weiterschreiben. Da im Jahr 2016 jedoch zahlreiche positive Faktoren – etwa mehrere große SSD-Transaktionen im Zuge von M&A-Aktivitäten, attraktive Kupon-Fenster und eine sehr hohe Investorennachfrage – auftraten, fällt die Prognose der LBBW-Analysten für 2017 etwas vorsichtiger aus. Sie sehen ein Gesamtvolumen des SSD-Markts in der Spanne zwischen 20 und 25 Milliarden Euro als realistisch an.

(Pressemitteilung LBBW vom 19.12.2016)


Redaktion

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