• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Schweizer M&A-Markt: Fast doppelt so viele Fusionen und Übernahmen mit Schweizer Beteiligung wie im Vorjahr

24.01.2022

Schweizer M&A-Markt: Fast doppelt so viele Fusionen und Übernahmen mit Schweizer Beteiligung wie im Vorjahr

Noch nie haben Firmen im Schweizer M&A-Markt in den vergangenen zehn Jahren so viele Fusionen und Übernahmen getätigt wie 2021. Die größte Dynamik zeigte die Telekommunikations- und Technologie-Branche gefolgt von Industrie sowie Pharma und Life Sciences. Der größte Deal schlug mit rund 21 Mrd. USD zu Buche, so eine neue M&A-Studie von KPMG Schweiz.

Beitrag mit Bild

© pichetw/fotolia.com

Die Anzahl Transaktionen mit Schweizer Beteiligung hat sich der Analyse zufolge im Vorjahresvergleich von 363 auf 604 fast verdoppelt, während sich das Transaktionsvolumen von 63 Mrd. USD auf USD 170 Mrd. USD beinahe verdreifacht hat. Die tiefen Zinsen, die hohe Liquidität im Markt sowie die positive Marktstimmung haben zu dieser hohen Dynamik beigetragen, erklären die Studienautoren. Auffällig sei erneut die große Bedeutung von Private Equity-Gesellschaften, die an jeder dritten Transaktion beteiligt waren.

Größte Transaktionen bei Pharma und Life Sciences

Vier der zehn größten letztjährigen Transaktionen stammen aus der Pharma- und Life Sciences-Branche. Das Transaktionsvolumen hat sich in diesem Sektor mehr als verneunfacht: von rund 6 Mrd. USD auf ca. 56 Mrd. USD. Ins Gewicht fällt vor allem der Verkauf der Roche-Anteile von Novartis zurück an Roche für rund 21 Mrd. USD, der zugleich der größte Deal des vergangenen Jahres war. Auch die Anzahl Transaktionen hat sich im Vorjahresvergleich markant gesteigert – von 42 auf 87 Fusionen und Übernahmen.

Unternehmen aus den Bereichen Pharma und Life Sciences haben Innovationen in den letzten zwei Pandemiejahren sehr konsequent verfolgt. Die Studienautoren gehen davon aus, dass sich dies auch in diesem Jahr mit gezielten Investitionen fortsetzen wird. Fusionen und Übernahmen, die eine Erhöhung der Innovationskraft durch neue Innovations- und Technologiequellen versprechen, werden der Analyse zufolge weiter stark nachgefragt werden.

Größte Aktivität im Technologiesektor, gefolgt von Industrie

Die zunehmende Digitalisierung schlägt sich auch auf das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen nieder: von den 604 Fusionen und Übernahmen des letzten Jahres gingen 105 auf das Konto der TMT-Branche (Technologie, Medien und Telekommunikation) mit einem Deal-Volumen von rund 20 Mrd. USD. Auf die TMT-Branche folgt der Industriesektor mit 100 Transaktionen und einem Volumen von rund 10 Mrd. USD sowie die Pharma- und Life Sciences-Branche mit 87 Transaktionen und einem Deal-Wert von 56 Mrd. USD.

Schweizer Unternehmen kaufen deutlich mehr ein als ausländische Unternehmen

Entgegen der landläufigen Meinung, Schweizer Firmen würden zusehends von ausländischen Firmen aufgekauft werden, zeigen die Daten ein anderes Bild: Schweizer Unternehmen haben in 279 Fällen ausländische Unternehmen bzw. Unternehmensanteile erworben (46% aller Transaktionen), während ausländische Firmen in 141 Fällen Schweizer Firmen übernommen haben (23% der Transkationen). Nationale Transaktionen (Schweiz/Schweiz) machten mit 112 Deals knapp einen Fünftel aller Transaktionen aus. Rund 12% aller Transaktionen sind auf ausländische Transaktionen mit Schweizer Verkäufer zurückzuführen (72 Deals).

Virtuelle Unterstützung auch im M&A-Geschäft sehr wirksam

Während im ersten Pandemiejahr noch zahlreiche Deals unter anderem aufgrund der anhaltenden Pandemiebeschränkungen auf Eis gelegt wurden, ist die virtuelle Durchführung einzelner Transaktionsschritte oder gar ganzer Transaktionen mittlerweile problemlos realisierbar und fast schon die neue Normalität, erklären die Studienautoren. Besichtigungen vor Ort und persönliche Gespräche zwischen den involvierten Parteien werden trotz allem aber nach wie vor bevorzugt.

2022 könnte aktives Jahr für Fusionen und Übernahmen werden

Für das Jahr 2022 erwarten die Autoren der M&A-Studie ein sehr aktives Jahr für Fusionen und Übernahmen. Mögliche neue Corona-Varianten sowie Lieferkettenprobleme haben bereits im vergangenen Jahr nicht auf die grundsätzlich positive Investorenstimmung gedrückt. Inwieweit die zunehmende Inflation das M&A-Geschäft ein wenig hemmen wird, bleibt nach Einschätzung der Studienautoren abzuwarten, doch im Moment gebe es keine Anzeichen einer Abkühlung.

Weitere Informationen sowie die ausführliche Studie zum Schweizer M&A Rück- und Ausblick finden Sie hier.


Weitere Meldungen


Meldung

© bluedesign/fotolia.com

03.07.2025

Stimmungsaufhellung im Mittelstand setzt sich fort

Die Stimmungsaufhellung im deutschen Mittelstand hat sich im Juni fortgesetzt. Das Geschäftsklima, der zentrale Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers, stieg zum vierten Mal in Folge – diesmal um 0,5 Zähler auf nun minus 14,2 Punkte. Damit lag es zwar weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt, der durch die Nulllinie markiert wird. Doch der Trend zeigt aufwärts. Im KfW-ifo-Mittelstandsbarometer

Stimmungsaufhellung im Mittelstand setzt sich fort
Meldung

ESG, Sustainability, green

02.07.2025

EU-Taxonomie: Finanzsektor zeigt kaum Fortschritte bei grünen Investments

Die europäischen Finanzinstitute konnten im Geschäftsjahr 2024 ihre durchschnittliche Taxonomiefähigkeit und -konformität im Vergleich zum Vorjahr nur wenig steigern – trotz besserer Datenverfügbarkeit und größerer Erfahrung mit der Umsetzung der EU-Taxonomie. Zudem nutzten nur wenige Finanzinstitute die Taxonomiedaten für ihre strategische Planung. Das sind zwei Kernergebnisse einer Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland zur

EU-Taxonomie: Finanzsektor zeigt kaum Fortschritte bei grünen Investments
Meldung

© KB3 / fotolia.com

01.07.2025

Banken sehen düstere Zeiten für Immobilien

Immobilienfinanzierende Kreditinstitute blicken überwiegend pessimistisch auf den deutschen Immobilienmarkt, zeigt eine aktuelle Befragung, die EY-Parthenon im zweiten Quartal 2025 unter 36 immobilienfinanzierenden Kreditinstituten in Deutschland durchgeführt hat. Überwiegend negative Markteinschätzung Drei Viertel der befragten Kreditinstitute bewerten die Lage auf dem deutschen Immobilienmarkt aktuell als negativ. Nur ein Viertel hält sie für stabil, Optimismus ist Mangelware.

Banken sehen düstere Zeiten für Immobilien

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank