• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Soziales und ökologisches Engagement von Unternehmen zahlt sich wirtschaftlich aus

23.11.2017

Soziales und ökologisches Engagement von Unternehmen zahlt sich wirtschaftlich aus

Autokonzerne auf der Überholspur

© weerapat1003/fotolia.com

Unternehmen, die sich für Gesellschaft und Umwelt einsetzen, erzielen bei sonst gleichen Bedingungen deutlich höhere Unternehmensbewertungen und Margen. Das zeigt die Studie Total Societal Impact: A New Lense for Strategy von The Boston Consulting Group (BCG). Die Untersuchung von mehr als 300 Firmen weltweit weist einen klaren Zusammenhang zwischen dem sogenannten Total Societal Impact (TSI) und dem wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen nach bei ansonsten gleichen Parametern. Der TSI beschreibt die Summe aller positiven und negativen ökonomischen, gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen eines Unternehmens. Die BCG-Studie untersucht den Einfluss des TSI anhand von vier Branchen: Banking, Konsumgüter, Öl und Gas sowie Pharma.

„Soziales und ökologisches Engagement wirkt sich positiv auf das Geschäft aus – durch erhöhtes Vertrauen und eine bessere Reputation bei Kunden und Investoren. Und es schafft strategische Vorteile durch besseren Zugang zu neuen Kunden, Partnern und Märkten“, sagt Rainer Strack, Senior Partner und Leiter der BCG-Praxisgruppe Social Impact in Deutschland.

Überdurchschnittlich hohe Unternehmensbewertungen und Margen

Unternehmen, die einen besonders hohen TSI aufweisen, erzielen überdurchschnittlich hohe Unternehmensbewertungen. So liegen Bewertungsmultiplikatoren der Top-Performer von sogenannten „Downside Topics“ – Aktivitäten, die vor negativen Ereignissen oder Risiken schützen – bei im Übrigen gleichen Bedingungen im Bereich Öl und Gas um 19 Prozent, bei Pharma um 12 Prozent, bei Konsumgütern um 11 Prozent und im Bereich Banking um 3 Prozent über dem Durchschnitt.

Zudem erreichen TSI-Top-Performer höhere Margen als der Durchschnitt. Im Pharmabereich liegen diese bei ansonsten gleichen Parametern um 8,2 Prozentpunkte höher, bei Konsumgütern sind es 4,8 Prozentpunkte, bei Öl und Gas sowie im Bereich Banking 3,4 beziehungsweise 0,5 Prozentpunkte. Zentrale Treiber des TSI sind Aktivitäten wie Gesundheits- und Sicherheitsinitiativen sowie Maßnahmen zum Umweltschutz. Daneben wirken sich auch soziale Aktivitäten positiv aus, die etwa Zugang zu einfachen Finanzdienstleistungen (z. B. kostenlose Bankkonten) ermöglichen.

Steigende Erwartungen an soziales Engagement von Unternehmen

Kunden, Mitarbeiter und Regierungen erwarten, dass Unternehmen spürbar mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, etwa bei den Themen Gesundheit, Klimawandel oder sozial verantwortliche Produktion. Aber auch bei Investoren gewinnt der Aspekt der sozialen Verantwortung an Bedeutung. „Investoren haben erkannt, welche Auswirkungen Nachhaltigkeit auf die Gewinnentwicklung hat. Unternehmen sollten mehr soziale Verantwortung übernehmen, um ihre Reputation am Markt zu stärken und nicht hinter Wettbewerber zurückzufallen“, erklärt Alexander Baic, Expert Principal für Social-Impact-Themen bei BCG.

Wie die BCG-Analyse zeigt, wird es für Unternehmen zunehmend wichtiger, neben der Aktienrendite, dem „Total Shareholder Return“ (TSR), auch den TSI zu berücksichtigen und fest in der Geschäftsstrategie zu verankern. Die Studie identifiziert eine Reihe von Erfolgshebeln, über die Unternehmen sowohl einen hohen TSI als auch einen starken TSR erzielen können. So sollten sie sich auf ausgewählte soziale und ökologische Themen konzentrieren, die für die jeweilige Branche besonders bedeutsam sind. Hier sind vertiefte strategische Partnerschaften mit anderen Organisationen sinnvoll, um Initiativen von hoher Reichweite und Wirksamkeit ins Leben zu rufen. Zudem sollten die Initiativen klare Ziele haben, die messbar sind und an Investoren transparent kommuniziert werden.

(Pressemitteilung PwC vom 07.11.2017)


Redaktion

Weitere Meldungen


KI, Künstliche Intelligenz, Roboter, Zukunft, Industrie 4.0
Meldung

©Alexander Limbach/fotolia.com

24.04.2024

Deutsche Führungskräfte unterschätzen KI

Die deutsche Wirtschaft ist noch nicht ausreichend auf den Wandel vorbereitet, den generative Künstliche Intelligenz (GenAI) für ihre Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze bedeutet. Zugleich wird die Auswirkung durch GenAI auf das eigene Geschäft als vergleichsweise gering erachtet. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der vierteljährlich erscheinenden Studie „State of Generative AI in the Enterprise“, für die das

Deutsche Führungskräfte unterschätzen KI
Innovation, Start-up, Erfolg, Start, Rakete, Raumfahrt
Meldung

©andreypopov/123rf.com

23.04.2024

USA bleiben bei Schlüsseltechnologien vor China

Die USA bleiben im Technologiesektor führend, obwohl China bereits seit 2019 mehr Patent Cooperation Treaty (PCT) Patente anmeldet. Chinas Fokus auf möglichst viele Patentanmeldungen hat jedoch nicht zu Erfindungen mit großer globaler Wirkung geführt. Zudem ist China stärker von Technologien aus anderen Regionen abhängig. China wird somit den USA die Technologieführerschaft nicht abnehmen, das zeigt

USA bleiben bei Schlüsseltechnologien vor China
Inflation
Meldung

©gesrey/123rf.com

23.04.2024

Wirtschaftsexperten erwarten leichten Rückgang der Inflation weltweit

Wirtschaftsexpertinnen und -experten aus aller Welt erwarten einen Rückgang der Inflationsraten in den kommenden Jahren. Das geht aus dem Economic Experts Survey hervor, einer vierteljährlichen Umfrage des ifo Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik. Demnach wird die Inflationsrate im Jahr 2024 weltweit 4,6 % erreichen, im kommenden Jahr dann 4,4 % und 2027 noch

Wirtschaftsexperten erwarten leichten Rückgang der Inflation weltweit
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank