• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Strategisches Working-Capital-Management macht Unternehmen wetterfest

21.11.2019

Strategisches Working-Capital-Management macht Unternehmen wetterfest

Beitrag mit Bild

© Coloures-pic/fotolia.com

Trotz der langen Niedrigzinsphase behalten immer mehr Unternehmen ihr Nettoumlaufvermögen im Blick. So haben sich die Net-Working-Capital-Tage (NWC) der europäischen Unternehmen in elf von 15 Branchen verringert, so das Ergebnis einer Studie der Boston Consulting Group (BCG).

Die Unternehmensberatung hat die Daten von rund 700 Unternehmen aus 16 Ländern und 15 Branchen in den Jahren 2013 bis 2018 analysiert. Trotz guter Durchschnittswerte in vielen Branchen gibt es Verbesserungspotenzial. Im Medizintechnik-Sektor beispielsweise sind bei Unternehmen mit schlechter Working-Capital-Performance die Finanzmittel in den Wertschöpfungsprozessen mit 56 NWC-Tagen fast zwei Monate länger gebunden als im Branchendurchschnitt.

Positive Auswirkungen auf Rendite und Verschuldung

Unternehmen, die ihr Working-Capital-Management vernachlässigen, verzichten nicht nur auf ein erhebliches Liquiditätspotenzial, sondern auch auf Renditechancen. Denn die Studie konstatiert eine einen positiven Zusammenhang zwischen optimiertem NWC-Management und einer höheren Rentabilität. Beides erfordere tiefgreifende Veränderungen in den Kernprozessen, sodass sich im Rahmen von strukturierten Programmen zur Effizienzsteigerung Verbesserungen sowohl im Working Capital als auch im operativen Ergebnis erzielen lassen.

Von den elf Branchen mit optimiertem NWC-Management haben laut Studie sieben auch ihre durchschnittlichen EBITDA-Margen gesteigert. Ein ähnlicher Mechanismus lässt sich zwischen dem Nettoverschuldungsgrad und dem NWC-Management feststellen. „Die Optimierung des Nettoumlaufvermögens ist zweifellos ein wirksames Mittel, um die interne Finanzierung zu verbessern und die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen zu stärken – sei es im Tagesgeschäft oder angesichts eines Abschwungs“, sagt Tobias Wens, Managing Director und Partner bei BCG.

Digitale Tools unterstützen das NWC-Management

Wie in anderen Unternehmensbereichen auch haben digitale Technologien eine Katalysatorwirkung auf die Optimierung des Nettoumlaufvermögens. So helfen Advanced Analytics und künstliche Intelligenz, die enormen Datenmengen, die in den ERP-Systemen der Unternehmen zur Verfügung stehen, effektiv und im Sinne der Verringerung der NWC-Tage auszuwerten. Mit ihrer Hilfe können Unternehmen unter anderem Prognosen über das Zahlungsverhalten erstellen, sie können Muster in Forderungen und Verbindlichkeiten identifizieren und vieles mehr.

Ein erfolgreiches Working-Capital-Management erfordert eine eingehende Analyse der Geschäftstätigkeit unter Berücksichtigung branchenspezifischer Besonderheiten. Erst dann lässt sich eine maßgeschneiderte Strategie entwerfen. „Es gibt mehr als 100 Hebel, die für die Optimierung des Net Working Capitals zur Verfügung stehen. Wir empfehlen ein strukturiertes Framework, das die passenden Hebel orchestriert“, erklärt Wens. Durch einen solchen Prozess lassen sich laut BCG Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um zehn bis 15 Prozent reduzieren, die Vorratshaltung um bis zu 30 Prozent. Auch Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen können um bis zu zehn Prozent optimiert werden. Zudem besteht weiteres Potential in Desinvestitionen und industriespezifischen Hebeln

Die komplette Studie „Boost Business Resilience by Improving Net Working Capital“ finden Sie unter https://www.bcg.com/publications/2019/boost-business-resilience-by-improving-net-working-capital.aspx

(Quelle: BCG vom 12.11.2019)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

nialowwa/123rf.com

10.10.2024

Herbstprojektion: Bundesregierung rechnet mit Belebung 2025

Die Bundesregierung hat heute die Herbstprojektion vorgelegt. Demnach rechnet sie mit einer Belebung der Wirtschaft im kommenden Jahr. Diese ist umso stärker, je schneller und besser die Wachstumsinitiative der Bundesregierung umgesetzt wird. Belebte Wachstumsdynamik zur Jahreswende 2024/25 Derzeit wird die deutsche Wirtschaft zunehmend durch strukturelle Faktoren infolge des demografischen Wandels, einer schwierigeren Wettbewerbsposition und geoökonomischer

Herbstprojektion: Bundesregierung rechnet mit Belebung 2025
Meldung

©Olivier Le Moal

09.10.2024

Globale Dekarbonisierungsrate stagniert

Die niedrige Dekarbonisierungsrate von 1,02 % im Jahr 2023 droht die Gewinne aus dem Wachstum erneuerbarer Energien zunichtezumachen. Zu diesem Ergebnis kommt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in der diesjährigen Ausgabe ihres „Net Zero Economy Index“. Die Studie verzeichnet den geringsten Rückgang des CO₂-Ausstoßes seit 2011. Zugleich ist die erforderliche Dekarbonisierungsrate, um die globale Erwärmung bis

Globale Dekarbonisierungsrate stagniert
Meldung

©psdesign1/fotolia.com

08.10.2024

Rat der EU nimmt Rechtsakt über Börsennotierung an

Der Rat der EU hat am 08.10.2024 den Rechtsakt über die Börsennotierung angenommen – ein Maßnahmenpaket für Börsennotierungen. Mit diesem Rechtsakt soll die Attraktivität der öffentlichen Kapitalmärkte der Union für EU-Unternehmen gesteigert und die Notierung an europäischen Börsen für Unternehmen jeder Größe, einschließlich KMU, erleichtert werden. Dies ist der letzte Schritt im Entscheidungsprozess. Ziel der

Rat der EU nimmt Rechtsakt über Börsennotierung an

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank