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10.09.2024

Unternehmensverkauf: Deutsche KMU-Unternehmer sind am unzufriedensten

Der Verkaufsprozess stellt sich für Unternehmer häufig als komplex und undurchsichtig dar und weckt mitunter weitere Unsicherheiten.

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© kritchanut/fotolia.com

42 % der deutschen Unternehmer sind offen für einen Ausstieg, auch wenn sie hierzu zunächst Verständnis und Strategie entwickeln müssen. Dabei wird der demografische Wandel zunehmend zum entscheidenden Faktor für den Fortbestand des hiesigen Mittelstands – schließlich liegt das Durchschnittsalter deutscher Betriebsinhaber bei 53 Jahren, jeder vierte ist bereits über 60 Jahre alt. Dies sind die Ergebnisse des „Marktlink Monitor – Exit Ready“, des Beratungsunternehmens Marktlink Mergers & Acquisitions für Fusionen und Übernahmen im Mittelstand.

Bürokratie, Fachkräftemangel und Krisen verderben den Spaß

Unternehmern in Deutschland mangelt es zunehmend an Zufriedenheit – im europaweiten Vergleich sind belgische und deutsche Unternehmer mit jeweils 34 % am unzufriedensten. Bürokratische Hürden, der Fachkräftemangel und die multiplen Krisen der vergangenen Jahre zeigen ihr Gesicht. Bemerkenswert ist jedoch, obwohl Unternehmer nur eine geringe Vorstellung davon haben, was zu tun ist und welche Herausforderungen bei einer Geschäftsübergabe auf sie warten, verfügen 67 % über klare Vorstellungen darüber, welchen Wert ihr Unternehmen erreichen muss, um einen lukrativen Verkauf zu erzielen. Um diesen Wert zu erreichen, benötigen Unternehmer eine umfassende Exit-Strategie. Henning Kürbis, Marktlink Partner Hamburg, ergänzt: „Obwohl Unternehmer mit einer Reihe von Unsicherheiten kämpfen, kennen Sie den (Wunsch-)Verkaufswert Ihres Unternehmens genau.  Was jedoch oft fehlt, ist ein klarer Fahrplan, um diesen Wert im Falle eines Verkaufs auch tatsächlich zu erreichen. Hier setzen wir mit unserer Expertise an und unterstützen unsere Kund:innen dabei, ihre Ziele zu verwirklichen.“

Der Verkaufsprozess stellt sich für Unternehmer häufig als komplex und undurchsichtig dar und weckt mitunter weitere Unsicherheiten. Ein Grund dafür, dass deutsche Unternehmer – die sich ohnehin bereits verunsichert zeigen – lieber an Familie oder Freunde verkaufen als ihr europäisches Konterfei.  Der Monitor zeigt, dass 31 % der deutschen Unternehmer ihr Unternehmen am liebsten an Freunde verkaufen würden. Zu beachten ist jedoch, dass hier der zu erwartende Preis in der Regel niedriger ist. Eine Kontroverse, angesichts der Tatsache, dass sich Unternehmer ihres Zielpreises durchaus bewusst sind.

Ausgewogener M&A-Prozess entscheidend

Henning Kürbis, Marktlink Partner Hamburg: „Die Zahlen zeigen, dass es eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem Wunsch nach einem erfolgreichen Exit und dem Wissen um die notwendigen Schritte gibt.“ Es bedarf klare Strategien, die auf langfristige Wertschöpfung abzielen, um den vorgestellten Wert zu erreichen. Eine wesentliche Herausforderung ist der Faktor Zeit: Wer seinen Unternehmenswert vor dem Verkauf steigern möchte, muss frühzeitig mit der Planung beginnen. Ein ausgewogener M&A-Prozess berücksichtigt sowohl persönliche als auch geschäftliche Aspekte, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen und findet eine Balance zwischen persönlichen Beziehungen und strategischen M&A-Entscheidungen.

Der „Marktlink Monitor – Exit Ready“ deckt auf, im deutschen Mittelstand herrscht Handlungsbedarf. Und obwohl viele Unternehmer bereits darüber nachdenken, ihr Lebenswerk in neue Hände zu geben, sind doch viele noch nicht bereit sich mit dem Prozess näher zu befassen und erste Vorbereitungen zu treffen. Die detaillierten Ergebnisse finden Sie hier.

(Marktlink vom 09.09.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)


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