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28.06.2018

Europäische Wirtschaftsführer kürzen Investitionen in Großbritannien

Autokonzerne auf der Überholspur

© bluedesign/fotolia.com

Eine von Baker McKenzie im Mai 2018 durchgeführte Umfrage unter 800 europäischen Unternehmensführern ergab, dass fast die Hälfte der befragten Unternehmen ihre Investitionen in Großbritannien reduziert haben und bereits Unregelmäßigkeiten in ihren Lieferketten infolge des Brexit-Votums erlebt haben. Der Prozentsatz solcher Antworten war in Deutschland und Schweden am höchsten.

Drei Viertel der Befragten sprechen sich zudem für Zugeständnisse an Großbritannien aus, um eine bessere Handelsbeziehung zu erreichen. Befragt wurden Unternehmensführer aus Frankreich, Deutschland, Schweden, Irland, Spanien und den Niederlanden.

Bei den Befragten herrscht eine große Frustration gegenüber dem Vereinigten Königreich für dessen Entscheidung, die EU zu verlassen, was möglicherweise auf die vorzeitigen Auswirkungen des Brexit auf die EU-Unternehmen zurückgeführt werden kann. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass sie nicht um ihre Meinung zu den Brexit-Verhandlungen gefragt wurden und ihre Meinung nicht vertreten sehen.

„Zwar geht der Brexit von Großbritannien aus, doch er wird sich sowohl auf Unternehmen in Großbritannien als auch auf die in der EU dramatisch auswirken“, so Nicolas Kredel, Partner im Kartellrecht, Baker McKenzie. „Europäische Unternehmen müssen sich jetzt engagieren, entweder über ihre nationalen und europäischen Handelsverbände, oder direkt bei der EU und den nationalen Regierungen“

Unternehmen werten Risiken aus

In Deutschland sagen 52% der Befragten, dass es ihnen besser ginge, wenn Großbritannien in der EU bleiben würde. Die meisten deutschen Unternehmen (92%) sind aktuell am Auswerten der Risiken, die für sie mit dem Brexit verbunden sind und 78% von ihnen haben aufgrund ihrer Erkenntnisse Änderungen an ihrer Arbeitsweise oder Strategie vorgenommen. Mehr als die Hälfte der befragten deutschen Unternehmen hat bereits Entscheidungen bezüglich des Handels mit Großbritannien getroffen, wobei ein strukturschwächeres Pfund die langfristige Geschäftsdynamik für eine exportorientierte Volkswirtschaft wie Deutschland verändert hat.

„Deutsche Unternehmen mit Produktionsstätten im Vereinigten Königreich können ihre Wettbewerbsfähigkeit auch infolge wechselkursbedingter geringerer Kosten stärken. Innerhalb des Europäischen Binnenmarkts können EU-Unternehmen im Vergleich zu britischen Unternehmen zusätzliche Wettbewerbsvorteile erlangen, wenn britische Wettbewerber sich vom EU-Markt zurückziehen oder ihren EU-Fokus reduzieren“, erklärt Anahita Thoms, Partnerin im Außenwirtschaftsrecht und Compliance, Baker McKenzie.

Die befragten Leiter in der Wirtschaft stammen aus vier Branchen: Konsumgüter und Einzelhandel; Finanzdienstleistungen; Industrie, Herstellung und Transport sowie Technologie, Medien und Telekommunikation. Alle Befragten arbeiten in Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 250 Millionen GBP. 32% der Befragten arbeiten in Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 1 Milliarde GBP.

(Pressemitteilung Baker McKenzie vom 25.06.2018)


Redaktion

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