• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Corona-Pandemie sorgt für M&A-Rekordhalbjahr im Bereich Enterprise Software

27.01.2021

Corona-Pandemie sorgt für M&A-Rekordhalbjahr im Bereich Enterprise Software

Beitrag mit Bild

© kritchanut/fotolia.com

Das Transaktionsvolumen bei Unternehmensfusionen und -übernahmen hat im Bereich Enterprise Software im zweiten Halbjahr 2020 ein sprunghaftes Wachstum hingelegt. Dies geht aus dem globalen M&A-Marktreport für Enterprise Software des Technologieberaters Hampleton Partners hervor: Mit 836 Transaktionen gegenüber 641 im ersten Halbjahr entspricht dies einem Anstieg von 30%. Davon erreichen oder übersteigen 21 Transaktionen den Wert von 1 Mrd. USD. Der Gesamtwert der Transaktionen betrug 112 Mrd. USD, ein historischer Höchstwert. Mit einem Anteil von 38% aller Transaktionen erreichen auch die Käufe durch Finanz- und Private Equity-Akteure den bislang höchsten Stand in diesem Markt. In den Vorjahren 2019 und 2018 lagen diese nur bei 33 beziehungsweise 34%.

Den sprunghaften Anstieg der M&A-Aktivitäten im Enterprise Software Markt ist laut der Studie eine Konsequenz der Corona-Pandemie. Das Arbeiten von zu Hause aus setze sich immer mehr durch, sodass die Mitarbeiter Fernzugriff auf ihre Dateien und Programme benötigen. Einzelhändler wiederum benötigen Webshops und Apps. Infolgedessen werden digitale Implementierungen und hochfunktionale Unternehmensinfrastrukturen mehr denn je benötigt, was es Software- und SaaS-Anbietern ermöglicht, die Lücken zu schließen, stellen die Studienautoren fest. Diese wiederum ziehen die Aufmerksamkeit von geschäftigen Übernehmern auf sich, die die nächste unverzichtbare Technologie besitzen oder betreiben wollen, so der M&A-Marktreport.

Bewertungen sind leicht gesunken

Die Bewertungskriterien bleiben im Enterprise Software Markt laut der Analyse auf einem gesunden Niveau, sind jedoch leicht gesunken: Der Median der Umsatz- und EBITDA-Multiples lag über die letzten dreißig Monate bei 3,4x und 14x. Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass die Pandemie die Verkäufer dazu veranlasst hat, die Preise zu Beginn des Jahres auf ein für Käufer attraktiveres Niveau zu senken, stellen die Studienautoren fest.

Trends bei Enterprise Software M&A

Der Studie zufolge sind Käufer auf der Suche nach Unternehmensanwendungen, die dabei helfen, neue Prozesse, insbesondere Lieferketten- und Logistikprozesse, zu rationalisieren. Coupa Software hat z.B. Llamasoft und dessen Enterprise Supply Chain Management (SCM)-Software für einen Betrag von 1,5 Mrd. USD von TPG Capital übernommen.

Das Interesse an Customer Analytics- und Business Intelligence-Lösungen boomt, da die Gewinnung und Bindung digitaler Kunden sowohl für Newcomer als auch etablierte Player im digitalen Handel immer wichtiger werden. Beispielsweise hat Twilio den Customer Analytics-API-Anbieter Segment für 3,2 Milliarden USD erworben.

Anteil an Private Equity-Käufern bei fast 40%

Infrastruktur und APIs sind laut der Analyse entscheidend für Unternehmen, die ihre digitale Architektur verbessern und auf dem neuesten Stand halten wollen. Zum Beispiel hat Splunk den Application Performance Monitoring (APM)-Service von Plumbr zu einem nicht genannten Betrag übernommen.

Software für das Gesundheitswesen ist für Geldgeber von großer Bedeutung. Das von Private-Equity-Gesellschaften unterstützte Unternehmen WellSky akquirierte das Unternehmen CarePort, einen Anbieter von Software zur Pflegekoordination, für 1,4 Mrd. USD.

Die größten Enterprise Software-Deals im zweiten Halbjahr 2020:

  1. Salesforce übernahm Slack (28 Mrd. USD)
  2. ICE akquirierte Ellie Mae (11 Mrd. USD)
  3. Thoma Bravo erwarb RealPage (10 Mrd. USD)

Die Zukunft von Enterprise Software M&A

Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass Tech M&A in 2021 sowohl vom Volumen als auch vom Wert her robust bleiben wird, da Technologieanbieter weiterhin strategische Akquisitionen tätigen und traditionelle Branchenakteure und Finanzkäufer mehr Technologie in ihr Portfolio aufnehmen.

Der aktuelle „Enterprise-Software-M&A-Report 1HJ 2021“ kann hier heruntergeladen werden.

(Pressemitteilung Hampleton vom 27.01.2021)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©psdesign1/fotolia.com

08.05.2025

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland

Die ökonomische und finanzielle Unsicherheit unter Finanzvorständen deutscher Unternehmen befindet sich derzeit auf einem Allzeithoch und beeinflusst ihre Planungen deutlich. Nach den US-Zollankündigungen vom 02.04.2025 sehen 80 % der teilnehmenden Chief Financial Officers (CFO) mittelfristig ihren Investitionsschwerpunkt in Deutschland, vor dem 02.04.2025 lag ihr Anteil bei 73 %, wie der CFO Survey von Deloitte zeigt. Für die

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland
Meldung

©tstockwerkfotodesign/de.123rf.com

07.05.2025

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation

Es ist fraglich, ob der Finanzsektor die Erreichung der Klimaziele schon ausreichend unterstützt. Unklar ist vor allem, über welche Kanäle er am besten zu einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft beitragen kann. Das Projekt Green Financial Intermediation – From Demand to Impact (INTERACT), das das ZEW Mannheim gemeinsam mit dem ifo Institut durchführt, untersucht, wie der

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation
Meldung

©alfaphoto/123rf.com

06.05.2025

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Die vor allem von den USA ausgehende große wirtschaftspolitische Unsicherheit macht auch vor dem deutschen Markt für Wagniskapital (Venture Capital, VC) nicht halt. Dennoch legte der Geschäftsklimaindikator für den VC-Markt im ersten Quartal 2025 leicht um 2,0 Punkte zu. Mit einem Stand von minus 2,1 Punkten rangiert der Indikator aber weiterhin knapp unter dem langjährigen

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank