25.06.2015

Grexit-Gefahr dämpft Konjunkturerwartung

Beitrag mit Bild

Corporate Finance

Die bislang erfolglosen Bemühungen um eine Lösung der Schuldenkrise in Griechenland sowie die drohende Pleite des Landes scheinen nun doch die Konjunkturaussichten der deutschen Verbraucher zu dämpfen. Dies sind die Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Deutschland für Juni 2015.

Nun schlägt die Griechenland-Krise doch auf die Konjunkturstimmung der Bundesbürger durch. Der Indikator Konjunkturerwartung verliert im Juni 13,4 Zähler und sinkt damit auf 24,9 Punkte. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im Januar dieses Jahres mit 22,5 Punkten gemessen. Damit ist der Aufwärtstrend des Indikators vorerst gestoppt. Das Szenario eines „Grexit“ – eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone – verunsichert die Verbraucher, denn die Folgen eines Ausstiegs sind derzeit nicht absehbar. Entsprechend schätzen sie die Konjunkturaussichten weniger optimistisch ein.

Einkommenserwartung mit neuem Rekordwert

Unbeeindruckt von der getrübten Konjunkturstimmung zeigt sich die Einkommenserwartung der Verbraucher. Der Indikator verzeichnet ein Plus von 5,2 Zählern und steigt damit auf 57,2 Punkte. Dies ist ein neuer Höchstwert seit der Wiedervereinigung. Der alte Rekordwert aus dem April dieses Jahres (55,1 Punkte) wird nochmals um gut 2 Punkte übertroffen. Die deutschen Konsumenten sehen ihre künftige finanzielle Lage bisher nicht durch eine mögliche Insolvenz Griechenlands bedroht. Für sie spielen im Moment die gute Arbeitsmarktlage sowie die aus ihrer Sicht erfreulichen Tarifverhandlungen eine größere Rolle. Beflügelt durch die niedrige Arbeitslosigkeit in Deutschland können die Arbeitnehmer in diesem Jahr mit Lohnsteigerungen von etwa drei Prozent rechnen. Angesichts einer Inflationsrate von unter einem Prozent bedeutet dies, dass die Arbeitnehmer auch real spürbar mehr im Portemonnaie haben.

Konsumklima sinkt leicht

Für Juli 2015 prognostiziert der Gesamtindikator 10,1 Punkte nach 10,2 Zählern im Juni. Damit geht das Konsumklima zum ersten Mal seit Oktober letzten Jahres etwas zurück. Trotz des Dämpfers bleibt der private Konsum für Deutschland eine wesentliche Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung. Allerdings zeigt die aktuelle Entwicklung auch, dass das Konsumklima durch internationale Krisen Risiken ausgesetzt ist. Insbesondere das Ringen um eine Lösung der Schuldenkrise Griechenlands, die zuletzt eskaliert ist und eine Pleite des Landes immer wahrscheinlicher wird, könnte den bislang rund laufenden Konsummotor ins Stottern bringen.

(GfK  / Viola C. Didier)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©NicoElNino/fotolia.com

06.11.2025

Mittelstand beweist Resilienz in schweren Zeiten

Trotz großen konjunkturellen Gegenwinds haben sich die mittelständischen Unternehmen in Deutschland zuletzt als stabil erwiesen. Die Gesamtumsätze der 3,87 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen stiegen im Jahr 2024 leicht um 2 % auf 5,2 Billionen Euro. Preisbereinigt ergab sich zwar ein leichtes Minus von 1 % – ein Jahr zuvor hatte das Minus aber noch bei 10 %

Mittelstand beweist Resilienz in schweren Zeiten
Meldung

© apops / fotolia.com

04.11.2025

Konjunktur: Jedes dritte Unternehmen will 2026 Stellen abbauen

Die wirtschaftliche Lage bleibt auch im neuen Jahr angespannt: Wie die aktuelle Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, will jeder dritte Betrieb 2026 Personal abbauen. Auch bei den Investitionen sind die Unternehmen zurückhaltend. Wirtschaftliche Stimmung beeinflusst Arbeitsmarkt Nach einer kurzen Erholung im Frühjahr 2025 hat sich die wirtschaftliche Stimmung zuletzt wieder eingetrübt, wie

Konjunktur: Jedes dritte Unternehmen will 2026 Stellen abbauen
Meldung

Corporate Finance

30.10.2025

Mittelstand profitiert von seiner Flexibilität

Die geopolitische Situation und die zunehmend fragileren Handelsbeziehungen fordern aktuell besonders exportorientierte kleine und mittlere Unternehmen heraus. „Zugleich bietet der expandierende Verteidigungsbereich aber auch Chancen für Unternehmen, die bereit sind, ihr Geschäftsmodell entsprechend zu verändern. Aufgrund ihrer flachen Hierarchieebenen können kleine und mittlere Unternehmen dabei deutlich flexibler als Großunternehmen agieren, was sich wiederum auf ihre

Mittelstand profitiert von seiner Flexibilität

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank