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14.08.2024

44 % der Privathaushalte sind offen für nachhaltige Geldanlagen

Privathaushalte sind mit einem Geldvermögen von zuletzt 8 Bio. Euro ein wichtiger Akteur bei der Finanzierung der Klimawende.

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©AndreyPopov/fotolia.com

44 % der Haushalte in Deutschland investieren bereits grün oder können sich das vorstellen. Jeder siebte Haushalte in Deutschland (14 %) steckt sein Erspartes in nachhaltige Geldanlagen. Weitere 30 % können sich vorstellen, das künftig zu machen. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Haushaltsbefragung, die KfW Research im Rahmen des KfW-Energiewendebarometers erhoben hat.

Zu nachhaltigen Geldanlagen zählen grüne Konten und Spareinlagen, nachhaltige Fonds und Wertpapiere sowie finanzielle Beteiligungen an Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Viele Haushalte zögern trotz grundsätzlicher Bereitschaft. Gründe dafür: Neben fehlendem finanziellen Spielraum sind es vor allem Zweifel daran, ob ihr Geld wirklich klimafreundlich investiert wird (32 % der betroffenen Haushalte). Weitere 19 % geben an, die Produkte nicht zu verstehen.

Bereitschaft für Investments in klimafreundliche Projekte

Privathaushalte sind mit einem Geldvermögen von zuletzt 8 Bio. Euro ein wichtiger Akteur bei der Finanzierung der Klimawende. „Auch angesichts knapper öffentlicher Kassen ist der Beitrag privaten Kapitals zur Finanzierung der grünen Transformation hoch relevant“, sagte Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass viele Menschen in Deutschland bereit sind, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Kapital in klimafreundliche Projekte zu lenken. Entscheidend ist aber, dass sie leichteren Zugang zu Informationen über nachhaltige Geldanlagen bekommen als bisher, insbesondere mit Blick auf den resultierenden Beitrag zum Klimaschutz“, sagte die KfW-Chefvolkswirtin.

53 % der Haushalte können sich nicht vorstellen, Geld in grüne Finanzanlagen zu investieren, 3 % sind unentschlossen. Darunter sind sehr viele Haushalte mit unterdurchschnittlichem Einkommen, die schlicht kein Geld zum Sparen und Anlegen haben. Mehr als 56 % der Haushalte mit unterdurchschnittlichem Einkommen haben grundsätzlich keinen finanziellen Spielraum für eine Geldanlage. Schaut man sich nur die Haushalte an, die Geldvermögen haben, investieren immerhin rund 23 % bereits jetzt in nachhaltige Anlagen.

Junge Menschen sind besonders interessiert an grünen Investments

Besonders interessiert an grünen Investments sind junge Menschen. Die Gruppe der 18- bis 30-Jährigen besitzt dreimal so oft nachhaltige Fonds und Wertpapiere wie die Gruppe der über 65-Jährigen (15 % gegenüber 5 % der Haushalte). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei grünen Konten und Spareinlagen (7 % gegenüber 2 %). Etwas anders verhält es sich mit Beteiligungen an Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien (2 % gegenüber 3 %).

Mögliche Renditenachteile spielen für die Befragten nur eine untergeordnete Rolle bei der Entscheidung für oder wider eine nachhaltige Geldanlage. Allen Haushalten, die potenziell willens sind zu investieren oder schon investiert haben, wurde als Basisszenario eine Kapitalanlage von 10.000 Euro mit 3 % Zinsen, also 300 EUR Ertrag im Jahr, vorgestellt. Danach waren 86 % aller Haushalte bereit, auf 0,1 Prozentpunkte Rendite – also 10 EUR – zu verzichten, wenn ihre Anlage dafür nachhaltig ist. 74 % würden auf 0,5 Prozentpunkte – also 50 EUR – und immerhin noch 57 % auf 1,5 Prozentpunkte – also 150 EUR – verzichten.

„Mit den Privathaushalten in Deutschland gibt es einen relevanten potenziellen Investorenkreis für nachhaltige Geldanlagen, der durch geeignete Rahmenbedingungen seinen Beitrag zur grünen Transformation Deutschlands und der Welt leisten kann“, sagte KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib.

(KfW vom 13.08.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)


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