• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • M&A-Markt: Kaufpreise für europäische Mittelständler stabil bei 10,0x EBITDA, trotz des turbulenten Marktumfelds

25.11.2022

M&A-Markt: Kaufpreise für europäische Mittelständler stabil bei 10,0x EBITDA, trotz des turbulenten Marktumfelds

Die durchschnittlichen Kaufpreise für europäische Mittelständler hielten sich im dritten Quartal 2022 trotz aller Marktturbulenzen auf stabilem Niveau. Der Argos Index Mid Market blieb bei seinem Stand aus dem Vorquartal von 10,0x EBITDA. Die Investmentgesellschaft Argos Wityu und die Onlineplattform Epsilon Research veröffentlichen den Argos Index® Mid Market seit 2004. Der Index verfolgt quartalsweise die Bewertungen nicht-börsennotierter Mittelständler in der Eurozone, an denen in den jeweils zurückliegenden sechs Monaten eine Mehrheit übernommen wurde.

Beitrag mit Bild

© adiruch na chiangmai/fotolia.com

Europäisches Mittelstandssegment resilienter als der globale M&A-Markt

Obwohl sich die geopolitischen, wirtschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen verschlechtert haben, sind die Kaufpreise für europäische Mittelständler der Analyse zufolge bisher stabil geblieben. Der Markt für Mittelstands-M&A in Europa erweist sich als resilienter als der globale Markt für Fusionen und Übernahmen, stellen die Studienautoren fest. Investmentfonds seien aufgrund ihrer Finanzstärke in der Lage, hochwertige Assets zu erwerben. Das trage zur Stabilisierung der Preise und des Übernahmevolumens bei.

Kaufpreise für europäische KMU hielten sich stabil

Der Argos Index hielt sich im dritten Quartal 2022 stabil bei 10,0x EBITDA und damit auf dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Die scheinbare Stabilität des Index verdeckt jedoch eine Divergenz zwischen dem oberen Ende des Marktes (Multiples noch immer >12x EBITDA) und dem unteren Ende (Multiples um 0,8 Punkte zurück, auf 8,9x EBITDA). Sie steht auch im Gegensatz zu dem sich verschlechternden geopolitischen und finanziellen Umfeld (Inflation, in historischem Tempo steigende Zinsen, Wirtschaften am Rand der Rezession) und den Börsenturbulenzen.

Sowohl von Finanzinvestoren als auch von Strategen gezahlte Preise stabil

Strategische Käufer zahlten im Schnitt Multiples von 9,9x EBITDA (Niveau von Q4 2021). Die Kaufpreise wurden vom anhaltenden Rückgang der Aktienmärkte nicht beeinträchtigt.

Auch die von Finanzinvestoren gezahlten Multiples hielten sich mit 10,7x EBITDA stabil und immer noch leicht über denen der strategischen Käufer. Das liegt laut der Studienautoren vor allem daran, dass Fonds in größere, hochwertigere Unternehmen investieren, für die höhere Multiples anfallen. Finanzinvestoren profitieren weiterhin von der Rekordhöhe der für Investitionen zur Verfügung stehenden Mittel und von neuen Finanzierungsformen wie Private Debt.

Transaktionen mit Multiples höher als 15x EBITDA zurück auf Vor-Corona-Niveau

Der Anteil Deals mit Multiples von mehr als 15x EBITDA setzte den Abwärtstrend der ersten beiden Quartale fort und liegt nun bei rund 12% – das entspricht dem Vor-Corona-Niveau. Bei 16% aller analysierten Transaktionen wurden laut der Analyse Multiples von weniger als 7x EBITDA gezahlt. Das entspreche dem Fünfjahresdurchschnitt.

M&A-Aktivität im europäischen Mittelstand nur leicht rückläufig, trotz schwachem Marktumfeld

Die verschlechterten Bedingungen wirkten sich dieses Quartal nur begrenzt auf die M&A-Aktivität im Mittelstand in der Eurozone aus, sowohl nach Anzahl (-11%) als auch nach Kaufpreisen (stabil). Das Segment zeigt sich den Autoren des Index resilienter als der Gesamtmarkt für M&A, der nach Wert in den ersten neun Monaten 2022 weltweit um 34% und in Europa um 24% fiel. LBO-Transaktionen stützen den M&A-Markt. Ihr Anteil am gesamten Markt lag nach Anzahl im dritten Quartal bei 23% – ein Rekord.

Den Argos Index Mid-Market für das 3. Quartal 2022 finden Sie hier.

(Pressemitteilung Argos Wityu vom 23.11.2022)


Weitere Meldungen


Meldung

© bluedesign/fotolia.com

03.12.2025

Green Economy wächst auf 5 Billionen Dollar

Die globale Green Economy hat die Marke von fünf Billionen US-Dollar Jahresvolumen überschritten und gehört damit zu den am schnellsten wachsenden Sektoren weltweit. Bis 2030 soll sie auf über sieben Billionen US-Dollar anwachsen. In den vergangenen zehn Jahren legte nur die Tech-Branche stärker zu. Das zeigt die neue Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF) und der Boston

Green Economy wächst auf 5 Billionen Dollar
Meldung

©vizafoto/fotolia.com

02.12.2025

Industrie im Rückwärtsgang: Umsatz sinkt, Jobs verschwinden

Die Industrierezession hält an: Im dritten Quartal dieses Jahres schrumpfte der Umsatz der deutschen Industrieunternehmen um 0,5 % – der dritte Umsatzrückgang in einem dritten Quartal in Folge. Im Vergleich zum dritten Quartal 2022 ergibt sich sogar ein Umsatzrückgang von 6,2 %. Das stärkste Umsatzminus verzeichnen aktuell die Autoindustrie und die Papier- und Pappe-Industrie mit Einbußen von

Industrie im Rückwärtsgang: Umsatz sinkt, Jobs verschwinden
Meldung

© cirquedesprit/fotolia.com

01.12.2025

Trotz Demografie stagnieren Nachfolgezahlen

Für insgesamt rund 186.000 Unternehmen steht nach Schätzungen des IfM Bonn in den kommenden fünf Jahren eine Nachfolge an, weil die Eigentümerinnen und Eigentümer aufgrund von Alter, Krankheit oder Tod aus der Geschäftsführung ausscheiden. Trotz der zunehmenden Alterung der Unternehmerinnen und Unternehmer sind dies jährlich rund 800 Unternehmen weniger als im vorherigen Schätzzeitraum des IfM

Trotz Demografie stagnieren Nachfolgezahlen
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank