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11.09.2020

Mittelstand sieht nach Corona-Krise Erholungstendenzen

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© bluedesign/fotolia.com

Der deut­sche Mit­tel­stand wurde von der Corona-Krise stark getrof­fen. Mehr als jeder zweite Geschäfts­füh­rer besch­reibt die Aus­wir­kun­gen als erheb­lich und jeder fünfte Befragte kämpft aktu­ell mit Liqui­di­tät­s­eng­päs­sen. Gleich­zei­tig bli­cken die Unter­neh­men ver­hal­ten opti­mis­tisch in die Zukunft. Rund 60% der Befrag­ten spü­ren bereits eine Ver­bes­se­rung ihrer Lage. Es besteht ein Wunsch nach einer Ver­län­ge­rung der Corona-Hilf­s­pro­gramme und nach Steu­er­sen­kun­gen.

Dies zeigt die aktu­elle Blitz­um­frage der Unter­neh­mens­be­ra­tun­gen Ebner Stolz Mana­ge­ment Con­sul­tants GmbH und Wolff & Häcker Finanz­con­sul­ting AG (whf). Von Mitte Juli bis Mitte August 2020 wur­den 165 mit­tel­stän­di­sche Geschäfts­füh­rer befragt – rund ein Drit­tel (51 Geschäfts­füh­rer) nahm teil.

Umsatz- und Auf­trags­ein­bruch durch Corona

Die Corona-Krise hat zu einem erheb­li­chen Ein­bruch im Mit­tel­stand geführt. Mehr als drei Vier­tel der Befrag­ten berich­ten von rück­läu­fi­gen Umsät­zen und Auf­trags­ein­gän­gen. Aber auch die Stor­nie­rung von vor­han­de­nen Auf­trä­gen und die Liqui­di­täts­ver­sor­gung sind für viele Unter­neh­men zum Pro­b­lem gewor­den.

„Ein­zelne Bran­chen stan­den schon vor der Corona-Krise unter Druck. So hatte die Auto­mo­bil­in­du­s­trie bereits zuvor mit zahl­rei­chen Her­aus­for­de­run­gen zu kämp­fen. Die Corona-Krise ver­schärft die Situa­tion vie­ler Unter­neh­men zusätz­li­ch“ kom­men­tiert Michael Euch­ner von Ebner Stolz, die Situa­tion. Erfreu­lich ist, dass sich durch die der­zei­tige Kri­sen­si­tua­tion nur ein rela­tiv gerin­ger Anteil der Geschäfts­füh­rer in ihrer unter­neh­me­ri­schen Exis­tenz bedroht sieht. Ledig­lich 4% der Befrag­ten geben dies an.

Mit­tel­fris­tig wird mit einem Errei­chen des Vor­kri­sen­ni­ve­aus gerech­net

Der­zeit ver­mel­den die Geschäfts­füh­rer bereits eine wirt­schaft­li­che Erho­lung. Rund 60 % der Befrag­ten spü­ren eine Ver­bes­se­rung der wirt­schaft­li­chen Lage. Dies betrifft vor allem ein Anzie­hen der Auf­trags­ein­gänge (bei mehr als einem Drit­tel der Befrag­ten). whf-Vor­stand Prof. Dr. Hen­drik Wolff: „Wegen der Bei­spi­el­lo­sig­keit der aktu­el­len Krise sind Prog­no­sen von gro­ßer Unsi­cher­heit geprägt. Immer­hin erwar­ten aber 80 % der Geschäfts­füh­rer ein Errei­chen des Vor­kri­sen­ni­ve­aus inn­er­halb der kom­men­den drei Jahre.“

Große Nach­frage bei der Liqui­di­täts­si­che­rung

Die Corona-Pro­gramme zur Liqui­di­täts­si­che­rung hat der Mit­tel­stand in hohem Maße in Anspruch genom­men. Vor­wie­gend wur­den dabei das Kurz­ar­bei­ter­geld (69 %) sowie Steu­er­stun­dun­gen (35 %) genutzt. Auch die von der KfW geför­der­ten Kre­dite wur­den von etwa einem Vier­tel der Unter­neh­men bean­tragt. „Viele Unter­neh­men wer­den aktu­ell noch durch die umfas­sen­den staat­li­chen Hilf­s­pro­gramme gestützt. Es bleibt abzu­war­ten, in wel­chem Maße sich die finan­zi­elle Lage der Unter­neh­men ver­schärft und sich in die­sem Zusam­men-hang die Zahl der Insol­ven­zen ent­wi­ckelt“, so Prof. Dr. Heiko Aurenz, Part­ner bei Ebner Stolz. Ledig­lich ein Vier­tel der befrag­ten Unter­neh­men habe keine Corona-Hil­fen genutzt.

Unter­neh­men stel­len For­de­rung an die Poli­tik

Zwar sind die meis­ten Unter­neh­men mit dem Ver­ga­be­pro­zess der KfW zufrie­den, doch ein Vier­tel bemän­gelt die lange Dauer bis die Mit­tel aus­ge­zahlt wur­den. Zudem wün­schen sich viele Unter­neh­mer eine Ver­län­ge­rung der Corona-Hil­fen sowie zusätz­li­che Steu­er­sen­kun­gen. whf-Vor­stand Dr. Mirko Häcker fasst zusam­men: „Auf­grund der ange­spann­ten Liqui­di­täts­si­tua­tion vie­ler Unter­neh­men steigt die Kre­dit­nach­frage. Dem­ge­gen­über steht jedoch das erhöhte Aus­fall­ri­siko. Dies wird Ban­ken dazu bewe­gen, die Kre­dit­ver­gabe ohne staat­li­che Garan­tien res­trik­ti­ver zu gestal­ten.“

(Pressemitteilung Ebner Stolz vom 09.09.2020)


Redaktion

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