• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Stärkung der Bankenunion: Mehr Einlagenschutz – weniger Risiken

25.11.2015

Stärkung der Bankenunion: Mehr Einlagenschutz – weniger Risiken

Beitrag mit Bild

Corporate Finance

Die Kommission hat ein euroraumweites Einlagensicherungssystem vorgeschlagen und weitere Maßnahmen zum gleichzeitigen Abbau noch verbleibender Risiken im Bankensektor vorgestellt.

Die jüngste Krise hat gezeigt, dass das Vertrauen in das Bankensystem durch größere wirtschaftliche und finanzielle Schocks erschüttert werden kann. Im Rahmen einer längerfristigen Vision für die wirtschafts- und finanzpolitische Integration hat die Kommission daher im Jahr 2012 eine Bankenunion gefordert, die den Bankensektor auf eine solidere Grundlage stellen und das Vertrauen in den Euro wiederherstellen würde.

Europäisches Einlagensicherungssystem kommt

Zur schrittweisen Verwirklichung der Bankenunion sollte die Bankenaufsicht auf die europäische Ebene verlagert, ein einheitlicher Rahmen für den Umgang mit Bankenkrisen abgesteckt und ein gemeinsames Einlagensicherungsystem geschaffen werden. Während die ersten beiden Stufen mit der Einrichtung des einheitlichen Aufsichtsmechanismus (SSM) und des einheitlichen Abwicklungsmechanismus (SRM) schon verwirklicht wurden, steht die Schaffung einer gemeinsamen Einlagensicherung noch aus. Das Europäische Einlagensicherungssystem (European Deposit Insurance Scheme, kurz: EDIS) soll die Bankenunion nun unterstützen, den Einlegerschutz stärken, die Finanzstabilität erhöhen und die Verbindung von Banken und Staaten weiter lösen.

Absicherung auf Euroraum-Ebene

Die neuen Maßnahmen gehören zu den im Bericht der fünf Präsidenten vorgesehenen Schritten zur Stärkung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Nach dem Gesetzesvorschlag der Kommission wären die Einlagen künftig auf Euroraum-Ebene abgesichert. Zusammen mit dem Vorschlag wurde eine Mitteilung vorgelegt, die parallel zu den Arbeiten am EDIS-Vorschlag Maßnahmen zur weiteren Verringerung der noch verbleibenden Risiken im Bankensystem vorsieht.

Einlagensicherung in drei Stufen

Die Europäische Einlagensicherung würde schrittweise in drei Stufen entstehen. Zunächst würde sie eine Rückversicherung der nationalen Einlagensicherungssysteme beinhalten, aus der dann nach drei Jahren eine Mitversicherung würde, bei der der Beitrag des Europäischen Einlagensicherungssystems mit der Zeit immer stärker anwachsen würde. In der letzten Stufe ist dann für 2024 ein vollumfängliches Europäisches Einlagensicherungssystem geplant. Das System enthält verschiedene wirkungsvolle Absicherungen gegen unverantwortliches Handeln („Moral Hazard“) und Missbrauch, damit die nationalen Einlagensicherungssysteme einen Anreiz haben, umsichtig mit ihren potenziellen Risiken umzugehen. Insbesondere wird ein nationales Einlagensicherungssystem nur dann auf das EDIS zurückgreifen können, wenn es dem einschlägigen Unionsrecht uneingeschränkt entspricht.

(EU-Kommission, PM vom 24.11.2015/ Viola C. Didier)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

pitinan/123.rf.com

17.11.2025

Deutschland im KI-Paradox: Großes Interesse, kaum Anwendung

Beschäftigte in deutschen Unternehmen stehen dem Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) überwiegend positiv entgegen. 49 % blicken mit Neugier darauf, wie KI ihre Arbeit verändern wird (global: 50 %), 26 % empfinden sogar Vorfreude (global: 41 %). Dennoch zeigt sich: Die tatsächliche Nutzung bleibt hinter den Erwartungen zurück. Weniger als die Hälfte der Mitarbeitenden haben im

Deutschland im KI-Paradox: Großes Interesse, kaum Anwendung
Meldung

©number1411/fotolia.com

17.11.2025

DAX-Konzerne: Trotz Auto-Krise Gewinn über Vorjahresniveau

Deutschlands Top-Konzerne konnten im dritten Quartal ihren Umsatz insgesamt etwa auf dem Vorjahresniveau halten – trotz der schwächelnden Konjunktur und deutlicher Einbußen im Amerika- und Asiengeschäft. Der Gesamtumsatz der DAX-Konzerne schrumpfte um 0,4 % auf 432 Milliarden Euro – in Nordamerika und Asien wurde allerdings ein Umsatzminus von jeweils 6 % registriert, in Europa hingegen wurde ein

DAX-Konzerne: Trotz Auto-Krise Gewinn über Vorjahresniveau
Meldung

© WrightStudio/fotolia.com

13.11.2025

Optimismus der Wagniskapitalinvestoren kehrt zurück

Im zweiten Quartal 2025 hatte sich die Stimmung der Wagniskapitalinvestoren in Deutschland stark eingetrübt. Nun ist die Laune wieder deutlich gestiegen: Der Geschäftsklimaindikator für den Venture-Capital-Markt legte im dritten Quartal um 18,5 Zähler auf minus 0,3 Punkte zu. Damit liegt er knapp unter dem langjährigen Durchschnitt, der durch die Nulllinie markiert wird. Das ergab das

Optimismus der Wagniskapitalinvestoren kehrt zurück
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank