• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Unternehmen unterschätzen CO2-Emissionen ihrer IT

18.07.2024

Unternehmen unterschätzen CO2-Emissionen ihrer IT

Viele Unternehmen unterschätzen nach wie vor ihre IT-bedingten Emissionen, da diese häufig schwer nachvollziehbar sind.

Beitrag mit Bild

©Olivier Le Moal

Weniger als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland beschäftigt sich bisher ernsthaft mit dem Energiesparen bei Computern und Co. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Auftrag von Lufthansa Industry Solutions (LHIND) durchgeführte Umfrage unter mehr als 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Das Ergebnis erstaunt, ist die IT doch bereits weltweit für ungefähr die gleiche Menge an CO2-Emissionen verantwortlich wie die Schifffahrt. Wie Unternehmen Nachhaltigkeit zu einem festen Bestandteil ihrer IT-Strategie machen können und mit welchen Quickwins ihre IT nicht nur grüner, sondern auch effizienter wird, zeigt das neue LHIND-Whitepaper „Greening of IT: Mehr Effizienz und weniger Emissionen“.

„Viele Unternehmen unterschätzen nach wie vor ihre IT-bedingten Emissionen, da diese häufig schwer nachvollziehbar und die Vorteile der Digitalisierung leicht erkennbar sind“, sagt Kevin Haase, IT-Strategy Consultant bei LHIND und einer der Autoren des Whitepapers. „Die Entwicklung einer wirksamen Nachhaltigkeitsstrategie erfordert sicherlich zunächst Investitionen, bietet aber schon mittelfristig klare ökonomische Vorteile – etwa durch eine erhöhte Effizienz der IT“, so der Experte für Green IT weiter. Haase betont die Bedeutung der beiden Konzepte „Greening by IT“ und „Greening of IT“. Während „Greening by IT“ den Einsatz von IT zur Verbesserung der Nachhaltigkeit im gesamten Unternehmen beschreibt, konzentriert sich „Greening of IT“ auf Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs innerhalb der IT selbst.

Diese Maßnahmen helfen

„Konkrete Maßnahmen sind zum Beispiel die Verlängerung der Nutzungsdauer von IT-Geräten oder der Einsatz von Refurbished-Hardware“, so Nachhaltigkeitsexperte Haase. Weitere sinnvolle Maßnahmen sind aus seiner Sicht die Implementierung energieeffizienter Cloud-Lösungen, das ganz bewusste Teilen von IT-Ressourcen sowie die Förderung von Remote-Arbeit als Mittel zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks.

„Für Cloud-Anwendungen reichen weniger leistungshungrige Endgeräte, unter Umständen auch energiesparende Thin Clients aus“, ergänzt Co-Autor Bernhard Kube, Chief Technology Officer (CTO) bei LHIND. Zwar habe auch eine Cloud-Lösung ihren eigenen CO2-Fußabdruck, doch in der Gesamtbetrachtung könne ein Unternehmen seine CO2-Bilanz mit Cloudarchitekturen oft verbessern. Kube: „Es kommt immer auf das konkrete Einsatzszenario an. Auch durch die Art der IT-Architektur und des Anwendungsbetriebs können Unternehmen ihren CO2-Fußabdruck durch die Cloud senken.“

Eine effizientere Softwareentwicklung senkt den Energieverbrauch

Zusätzlich hebt das LHIND-Whitepaper die Bedeutung der Datenerfassung und -analyse zur Ermittlung des CO2-Fußabdrucks hervor. Hierbei spielt die Einteilung der Emissionen in Scope 1, 2 und 3 eine wichtige Rolle. Besonders die Scope-3-Emissionen, die die gesamte Lieferkette umfassen, sind für die IT von großer Bedeutung, da die Produktion von Endgeräten häufig mehr Emissionen verursacht als deren Nutzung. „Doch auch die Software spielt eine große Rolle bei einer wirksamen Nachhaltigkeitsstrategie“, erläutert Haase. Das Whitepaper zeigt, wie der Energieverbrauch mit ressourceneffizienter Softwareentwicklung und -architektur gesenkt werden kann. Effiziente Schnittstellengestaltung sowie die Wahl von Programmiersprachen und Frameworks, die weniger Ressourcen benötigen, tragen hier maßgeblich zur Senkung des CO2-Ausstoßes bei.

Nachhaltigkeitsstrategie muss die gesamte IT-Wertschöpfungskette im Blick haben

Darüber hinaus gibt das LHIND-Whitepaper viele weitere Informationen, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre IT nachhaltig und effizient zu gestalten. „Über Greening of IT wird bereits seit vielen Jahren diskutiert“, sagt LHIND-CTO Bernhard Kube. „Doch die Bedeutung hat sich nun gewandelt. Ging es anfangs vorwiegend um den Ressourcen- und Energieverbrauch, hat sich der Blick jetzt deutlich geweitet und umfasst die gesamte IT-Wertschöpfungskette inkl. der Ressourcen- und Kostenoptimierung in der Cloud.“

Das LHIND-Whitepaper „Greening of IT: Mehr Effizienz und weniger Emissionen“ steht hier zum kostenlosen Download bereit.

(LHIND vom 18.07.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

©niceideas/123rf.com

19.06.2025

Biodiversität: Immobilienwirtschaft am Wendepunkt

Die Immobilienwirtschaft weltweit steht an einem entscheidenden Wendepunkt: Biodiversität entwickelt sich rasant zu einem zentralen Nachhaltigkeitsthema mit weitreichenden Auswirkungen auf Marktstrategien, Regulierung, Finanzierung und Risikomanagement. Der neue Global Biodiversity Thought Leadership Report von PwC Deutschland beleuchtet die komplexen Zusammenhänge zwischen gebauten Umgebungen und natürlichen Ökosystemen – auf Basis einer globalen Umfrage unter Fach- und Führungskräften

Biodiversität: Immobilienwirtschaft am Wendepunkt
Meldung

©ra2 studio/fotolia.com

18.06.2025

Konzerne weltweit bremsen bei F&E-Budgets

Inmitten globaler Unsicherheiten investieren Unternehmen weiterhin kräftig in Innovation (F&E). Eine neue EY-Studie zeigt, dass die weltweit forschungsstärksten Unternehmen ihre Budgets erneut erhöht haben – wenn auch moderater als im Vorjahr. Weltweit steigende F&E-Ausgaben trotz Umsatzdämpfer Laut EY-Studie erhöhten die 500 umsatzstärksten Unternehmen mit den höchsten F&E-Budgets ihre Investitionen 2024 um 6 %, obwohl der

Konzerne weltweit bremsen bei F&E-Budgets
Meldung

©alphaspirit/123rf.com

18.06.2025

Deutsche Wirtschaft erholt sich 2026 – bleibt aber im EU-Mittelfeld

Nach der anhaltenden Rezession signalisiert der aktuelle European Economic Outlook von KPMG eine moderate Erholung der deutschen Wirtschaft im Jahr 2026. Demnach dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,1 % wachsen – der erste spürbare Aufschwung seit vier Jahren. In diesem Jahr dürfte es noch stagnieren und mit 0,1 % nur minimal steigen. Trotz dieser positiven Tendenz

Deutsche Wirtschaft erholt sich 2026 – bleibt aber im EU-Mittelfeld

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank